Finanzen
Medien: Cromme bei ThyssenKrupp zum Rücktritt gedrängt
GDN -
Anders als offiziell dargestellt ist ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme angeblich zum Rücktritt gedrängt worden. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, bestellte der Vorsitzende der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, Cromme am Freitag zu sich in die Essener Villa Hügel.
Der 99-Jährige habe Cromme in einem 15-minütigen Gespräch mitgeteilt, dass er ihn weder im Aufsichtsrat des Konzerns noch im Kuratorium der Stiftung weiterhin "sehe". Das gesamte Kuratorium - zu den Mitgliedern zählt auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) - vertrete diese Ansicht, da das notwendige Vertrauen nicht mehr vorhanden sei. Beitz, der es als seine Lebensaufgabe begreift, Fortbestand und Ansehen von ThyssenKrupp zu garantieren - sah den Essener Konzern laut "Focus" bei Cromme nicht mehr in guten Händen. Grund ist die gravierende Misere, in die das Unternehmen unter Crommes Aufsicht geriet: Zu den Milliardenverlusten durch zwei neue Stahlwerke in Übersee kamen zuletzt noch die Verwicklung in ein rufschädigendes Schienenkartell sowie eine Affäre um Luxusreisen für Konzern-Obere. Da Cromme nun nicht mehr als zukünftiger Stiftungschef in Frage kommt, setzt Beitz nach "Focus"-Informationen nun für diesen Posten auf seine Tochter Susanne Henle. Sie ist bereits Mitglied des Kuratoriums.
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