Finanzen
Bertelsmann-Chef will BMG-Umsatz in fünf Jahren auf halbe Milliarde steigern
GDN -
Nach der Komplettübernahme von BMG setzt Bertelsmann-Chef Thomas Rabe auf rasantes Wachstum. Man wolle in den kommenden fünf Jahren den Jahresumsatz von derzeit gut 300 Millionen Euro weiter auf 500 Millionen Euro steigern, sagte der Manager der Zeitung "Die Welt".
"Dabei werden auch Akquisitionen eine Rolle spielen", so Rabe. Es gebe nach wie vor viele kleine Kataloge und Musikverlage, die sich in dem komplexer werdenden Musikmarkt die Frage stellten, "ob sie sich nicht besser einem größeren Spieler anschließen". Ende vergangener Woche hatte das Gütersloher Unternehmen angekündigt, den 51-Prozent-Anteil des Finanzinvestors KKR zu übernehmen. Die Tatsache, dass sich Bertelsmann - ehemals eines der größten Musikunternehmen der Welt - 2008 zunächst komplett aus dem Musikgeschäft verabschiedet hatte, nur um wenig später wieder einzusteigen, betrachtet der Konzernchef im Nachhinein nicht als Fehler. "Das war kein Fehler, nein", sagte er. Man sei damals primär aus finanziellen, aber auch aus strategischen Gründen ausgestiegen. Das bedeute aber nicht, "dass wir nicht an das Musikgeschäft geglaubt hätten, sondern dass wir meinen, dass man es auf andere Art und Weise betreiben muss". Das Musikrechtegeschäft sei sehr kapitalintensiv, führte Rabe aus, weshalb man anfangs einen finanzstarken Investor wie KKR gut habe gebrauchen können. "Ab jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Bertelsmann, BMG allein weiterzuentwickeln", zeigte er sich überzeugt. Die Übernahme von BMG finanziere man rein aus liquiden Mitteln. In Zukunft werde man Eigenkapital "vor allem auf der Ebene der Bertelsmann-Divisionen aufnehmen", sagte Konzernchef Rabe. Zusätzlich prüfe man die Möglichkeit, die Beteiligung von Bertelsmann an der RTL Group auf bis zu 75,1 Prozent im Rahmen einer größeren Kapitalmarkttransaktion zu reduzieren. Das könne im ersten Halbjahr über die Bühne gehen, präzisierte Rabe, "sofern wir uns dazu entschließen und die Märkte mitspielen". Explizit verwehrte sich der Manager dagegen, dass seine Begeisterung für das Musikgeschäft Ausdruck nachlassender Leidenschaft für das Printverlagsgeschäft seien könne. "Ganz und gar nicht", sagte Rabe. Bertelsmann stehe zu Gruner + Jahr und man werde die Zeitschriftentochter "mit den nötigen Mitteln für die Transformation in die digitale Welt ausstatten". In diesem Zusammenhang schloss der Konzernchef aus, dass die Tochter unter seiner Ägide abgestoßen werden könne.
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