Finanzen

Rettungspaket für Zypern soll schrumpfen – Vermögensabgabe im Gespräch

GDN - Die internationalen Geldgeber prüfen nach Informationen des "Handelsblatts" derzeit mehrere Maßnahmen, um das geplante Hilfspaket für Zypern zu verkleinern. Die radikalste Option wäre eine Nutzung der Spareinlagen, die auf den Bankkonten des Landes liegen.
Die EU-Kommission sieht ein solches Bail-in allerdings kritisch. Sie befürchtet, dass es das Vertrauen der internationalen Finanzmärkte in die Euro-Zone erneut erschüttern könnte. Man müsse die finanzielle Stabilität der Währungsunion im Blick behalten, hieß es in Brüssel. Allerdings ist man sich innerhalb der Behörde bei der Ablehnung des Bail-in nicht einig. Eine Möglichkeit bei einem solchen Bail-in wäre es auch, die Guthaben der Zyprer nicht anzurühren, sondern nur die der ausländischen Sparer. Das dürfte jedoch Rechtsstreitigkeiten mit den betroffenen Staaten provozieren. Neben einem Bail-in wird nach Angaben aus Verhandlungskreisen auch eine Vermögensabgabe diskutiert. So könnte man zumindest reiche Zyprer an der Rettung beteiligen. Dazu passt eine bisher unveröffentlichte Studie der Europäischen Zentralbank (EZB). Nach Informationen des "Handelsblatts" haben die 17 nationalen Notenbanken unter EZB-Federführung die Vermögenssituation in den Euro-Staaten untersucht. Bei den privaten Pro-Kopf-Vermögen soll Zypern innerhalb der Euro-Zone in der Spitzengruppe liegen, noch vor Deutschland, Frankreich und Italien.
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