Finanzen
CO2-Emissionshandel: Energieversorger uneins vor Abstimmung in Brüssel
GDN -
Im Streit um den CO2-Emissionshandel droht EON-Chef Johannes Teyssen, das Gaskraftwerk Irsching 5 Ende März vom Netz zu nehmen. Er sei überzeugt, dass eine Entscheidung am Ende dieses Winters fallen müsse, sagte er dem ARD-Magazin "Bericht aus Berlin".
"Entweder setzt Politik Rahmenbedingungen, dass solche Kraftwerke am Netz bleiben, oder wir als Eigentümer müssen die Entscheidung treffen und sie still legen". Teyssen will eine Neuordnung des CO2-Emissionshandels mit einer klaren Reduktion der europaweit gehandelten Zertifikate. RWE-Chef Peter Terium sprach sind in der gleichen Sendung gegen eine Veränderung des CO2-Emissionshandels aus. Terium erklärt, technisch und wirtschaftlich funktioniere das System. "Ich finde schade, dass über den niedrigen Preis abgeleitet wird, dass das System nicht funktioniere. Dieser Umkehrschluss gilt so nicht". Am 19.02.2013 stimmt der Umweltausschuss des EU-Parlaments über das sogenannte backloading, also die Verschiebung der nächsten Ausgabe von CO2 Zertifikaten ab. Diese haben sich auch aufgrund der europäischen Wirtschaftskrise in den letzten Jahren dramatisch verbilligt. Eine weitere Verbilligung nützt zwar der Industrie, führt jedoch zu erhöhten CO2-Emissionen. Vor der Abstimmung im Umweltausschuss des EU-Parlaments haben auch das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium bisher keine einheitliche Position, wie es weitergehen soll mit dem CO2-Emissionshandel. Während sich das Wirtschaftsministerium bis zuletzt für eine Ausschüttung weiterer CO2-Zertifikate ausgesprochen hat, was die Zertifikate stärker verbilligen könnte, hat sich das Umweltministerium für eine Verschiebung der Ausschüttung ausgesprochen.
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