Finanzen
DIW-Ökonomin begrüßt stärkere Beteiligung der Großindustrie an Energiewende
GDN -
Die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, hat es begrüßt, dass Umweltminister Peter Altmaier (CDU) mit Belastungen für die Industrie die Verbraucher entlasten will. Kritisch sieht Kemfert hingegen die Pläne des Ministers hinsichtlich der Öko-Energie-Branche.
"Grundsätzlich ist es positiv zu beurteilen, dass es nun um eine fairere Verteilung der Kosten der Erneuerbaren Energien gehen soll", sagte Kemfert "Handelsblatt-Online". "Dass insbesondere die vielen Ausnahmen begrenzt werden sollen, die energieintensive Unternehmen bekommen, ist gut und richtig." Auch richtig sei, den Eigenverbrauch stärker zu unterstützen. "Problematisch erscheint mir, dass die Investoren bisheriger Anlagen auf Einnahmen verzichten sollen", sagte Kemfert mit Blick auf Altmaiers Vorhaben, erstmals auch die Besitzer bestehender Anlagen mittels eines befristeten "Energie-Soli" zur Kasse zu bitten. "Dies vermindert die Planungssicherheit für Investoren und ist für eine erfolgreiche Energiewende eher hinderlich", betonte die DIW-Expertin. Kemfert forderte vor diesem Hintergrund eine "ehrliche Debatte über die wahren Kosten", anstatt Ökostrom als Kostentreiber zu brandmarken. So sei eine "glasklare Aufschlüsselung", wie sich der Strompreis zusammensetze, eine "zwingende Voraussetzung", um über eine Strompreisbremse zu entscheiden. "Dann würde mehr Transparenz darüber herrschen, welcher Anteil an die Konzerne, welche für Netzentgelte an Netzbetreiber und welche Gelder für Steuern und Abgaben bezahlt werden", sagte sie. "Es ist bedauerlich, dass man die Ökoenergien als alleinige Preistreiber stigmatisiert."
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