Finanzen

Neuer Industriepräsident Grillo verlangt Neujustierung der Energiewende

GDN - Der neue Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, verlangt eine Neujustierung der Energiewende. Organisation und Finanzierung seien nicht effizient genug.
"Wesentliche wirtschaftliche Voraussetzungen für die Energiewende stimmen nicht mehr", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Bei Ausrufung der Energiewende sei ein massiver Anstieg der Preise für fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas erwartet worden. Doch diese Erwartung sei nicht aufgegangen: "Diese Prämisse gilt nicht mehr, die Preise für fossile Energieträger sinken", sagte Grillo. Die neuen Rahmenbedingungen machten die Energiewende "in der Umsetzung noch komplexer und teurer". Zur Begründung verwies der BDI-Präsident, der am morgigen Dienstag offiziell in sein Amt eingeführt wird, auf die Entwicklung in Amerika, wo die Ausbeutung neuer, sogenannter "unkonventioneller" Öl- und Gasvorkommen die Energiepreise massiv gedrückt haben. Schon heute betrügen die Gaspreise in Amerika nur noch ein Viertel dessen, was in Deutschland verlangt werde. Er beklagte die wachsende Zahl von Staatseingriffen in die Versorgung mit Strom und Gas und verlangte: "Wir müssen das ganze Fördersystem schnell und grundlegend überarbeiten." Das Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG) führe zu einer starken Fehlsteuerung. Der Zubau erneuerbarer Energien nehme keine Rücksicht auf das Gesamtsystem und verursache sehr hohe Kosten. Wer "grüne Gedanken" habe, müsse vorher für schwarze Zahlen sorgen.
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