Finanzen

Netzbetreiber kämpfen zunehmend gegen Blackouts

Stromleitung
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die deutschen Stromnetzbetreiber müssen im Kampf gegen Stromausfälle einen immer größeren Aufwand betreiben. "Es wird immer teurer, Blackouts zu vermeiden", sagte der Deutschlandchef des Übertragungsnetzbetreibers Tennet, Martin Fuchs, im Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).
"2012 mussten alleine wir knapp 1.000 Mal eingreifen, um kritische Situationen abzufangen", sagte Fuchs. An fast jedem Tag des Jahres sei das nötig gewesen. Im Jahr 2010 – also vor der Energiewende – waren es noch lediglich 290 Eingriffe. 2011 waren es zwar auch schon rund 1000. "Aber die Eingriffe waren 2012 aufwendiger und teurer", sagte Fuchs. Tennet ist für einen Teil des deutschen Höchstspannungsnetzes zuständig, den überregionalen Leitungen. Für die Netzbetreiber wird es durch die Energiewende immer schwieriger, Angebot und Nachfrage von Strom auszugleichen und so das Netz stabil zu halten. Das liegt an den Vormarsch der Erneuerbaren Energien, deren Aufkommen witterungsabhängig stark schwankt. Während es im Jahr zuvor oft noch reichte, das Netz anders zu verschalten, musste Tennet 2012 öfter direkt in die Stromproduktion eingreifen, wie Fuchs erklärte. Im Norden Deutschlands musste der Netzbetreiber verlangen, dass effiziente Kohle- und Gaskraftwerke und sogar Windanlagen vom Netz gingen, während im Süden Kraftwerksbetreiber teure Öl- und Gaskraftwerke anwerfen mussten. Diese Eingriffe muss Tennet und letztlich der Stromverbraucher über die Preise teuer bezahlen. Allein für 2012 bezifferte Fuchs die Kosten mit 150 Millionen Euro. Hinzu kommen die Kosten bei den anderen drei Übertragungsnetzbetreiber.
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