Finanzen

Küchenhersteller Nobilia erwägt Produktion in China

GDN - Deutschlands größter Küchenhersteller Nobilia erwägt eine eigene Produktion in China. "Wir dürfen nicht den Moment verpassen, uns in China auch vor Ort zu positionieren", sagte Geschäftsführer Günter Scheipermeier der "Welt am Sonntag" (Ausgabe vom 13. Januar).
Um den Markt nicht den lokalen Konkurrenten zu überlassen, könne eine eigene Fertigung mittelfristig zum Thema werden. Denn wie in jedem Bereich würden die Chinesen schnell dazulernen und auch die Zulieferstrukturen würden bereits entstehen. Nobilia, mit 560.000 produzierten Küchen im Jahr 2012 der mengenmäßig größte Hersteller in Europa, fertig bislang ausschließlich in Deutschland. Die durch Mautgebühren und Spritpreise ansteigenden Frachtkosten könnten mittelfristig aber zu einem Umdenken führen. So denkt Scheipermeier nicht allein an eine Produktion in China. "Langfristig ist denkbar, Einzelteile in Deutschland zu fertigen und eine Endmontage in Kundennähe aufzubauen", sagte der Manager. Als mögliche Zielregionen nannte Scheipermeier zum einen Frankreich, den stärksten Auslandsmarkt von Nobilia, und zum anderen Skandinavien und Osteuropa. Von der Euro-Krise zeigt sich der Marktführer aus dem ostwestfälischen Verl unbeeindruckt. "Die Euro-Krise hat unser Geschäft sogar befeuert, vor allem in Deutschland. Es gibt hierzulande kein Angstsparen, eher einen Angstkonsum", sagte Scheipermeier. Durch die niedrigen Zinsen und die Angst vor der Inflation würden die Leute ihr Geld investieren. "Da kann man durchaus von der viel zitierten Flucht in Sachwerte sprechen." In normalen Jahren würden in Deutschland 1,1 Millionen Küchen verkauft, aktuell seien es eher 1,2 Millionen. "2012 hat Nobilia davon besonders profitiert und den Umsatz deutlich gesteigert. Für 2013 peilen wir nun erneut ein überdurchschnittliches Wachstum an."
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.