Finanzen
DAB Bank leitet Strategiewechsel ein
GDN -
Der Online-Broker DAB Bank leitet nach Jahren der Stagnation einen Strategieschwenk ein. "Unser Ziel ist es, dass wir in den nächsten Jahren für mehr Kunden zur Erstbank werden", sagte Vorstandschef Ernst Huber der "Welt am Sonntag".
Dazu werde die HypoVereinsbank-Tochter im Februar eine Werbeoffensive starten, in deren Zentrum ein Girokonto mit "attraktiven Einlagen- und Dispozinsen" stehe. Um die bislang große Abhängigkeit der Direktbank vom Wertpapierhandel zu reduzieren, schloss der seit August amtierende Vorstandschef gegenüber der Zeitung auch einen Einstieg ins Kreditgeschäft nicht aus. Er strebe durch die breitere Aufstellung eine "klare Steigerung" der Kundenzahl an, sagte Huber. In den vergangenen Jahren hatten die Münchner den Anschluss an andere Direktbanken verpasst. Gerade Comdirect wuchs deutlich schneller als die DAB Bank. Die Commerzbank-Tochter setzt seit Jahren nicht nur auf das Wertpapiergeschäft, das Wachstum kommt vor allem durch Giro- und Tagesgeldkonten. Trotz der Änderungen bleibe für die DAB Bank der Handel mit Wertpapieren für Privatanleger und Vermögensverwalter am wichtigsten, sagte Huber der "Welt am Sonntag" weiter und kündigte niedrigere Ordergebühren an: "Als nächstes wollen wir den Handel mit wichtigen Aktien auf unserer Plattform noch günstiger und attraktiver gestalten." Der 45-jährige Österreicher äußerte sich optimistisch, dass im laufenden Jahr die Kunden wieder mehr Wertpapiere handeln. "Wir gehen für dieses Jahr von mehr Transaktionen aus", so Huber. Gerade in den vergangenen Wochen verzeichne die DAB Bank eine steigende Ordertätigkeit. Die Menschen interessierten sich durchaus weiterhin für die Börse. Wunderdinge dürfe aber niemand erwarten. "Das Thema Aktie ist für viele Privatanleger verbrannt", sagte Huber unter Verweis auf die vergangenen zehn Jahre, in denen Anleger wenig an den Märkten gewonnen hätten. Ob die angestrebte Steigerung des Unternehmensgewinns 2012 um zehn bis 15 Prozent erreicht wurde, ließ Huber im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" offen: "Nur so viel: Ich bin mir sicher, dass wir ein ansprechendes Ergebnis vorlegen werden." Er stellte aber eine höhere Dividende als die 22 Cents je Aktie aus dem Vorjahr in Aussicht. So werde es auch bei einem höheren Gewinn bei der Vollausschüttung des Überschusses bleiben. Übernahmen schloss der Österreicher auf dem Weg hin zu einer breiteren Aufstellung der DAB Bank dagegen aus. "Solche Ausflüge gehören der Vergangenheit an. Zukäufe bringen uns nicht weiter", sagte er der Zeitung. Die Direktbank hatte in den vergangenen Jahren sowohl die einst übernommene Fondsservicebank also auch die Beratungseinheit SRQ wieder verkauft.
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