Finanzen
Zeitarbeits-Branche für 2013 optimistisch
GDN -
Trotz Konjunkturabschwächung geht die deutsche Zeitarbeitsbranche mit verhaltenem Optimismus in das Jahr 2013. "Wir werden 2013 nicht in eine tiefe Rezession fallen", sagte der Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP), Volker Enkerts, der "Welt".
Die Zeiten des zweistelligen Wachstums in der Branche seien zwar vorbei, "aber wir werden uns auf dem gegenwärtigen Niveau halten", meinte Enkerts. Zum Jahreswechsel rechnet er mit 800.000 Beschäftigten in der Zeitarbeit, das wären rund 100.000 weniger als noch vor einem Jahr. "Wir merken seit dem Sommer, dass der Schwung raus ist", sagte Enkerts weiter. Es gebe aber keinen rapiden Abfall der Zeitarbeitnehmerzahlen. "Früher haben wir sofort gemerkt, wenn die Wirtschaft in einen Abschwung geschlittert ist", erklärte der BAP-Präsident. "Die Unternehmen haben dann massenhaft Zeitarbeitnehmer zurückgeschickt." Enkerts: "Die Wirtschaft hat gehustet, und wir hatten eine schwere Grippe." Auch der befürchtete Einbruch durch die Verteuerung der Zeitarbeit mit der Einführung neuer Branchenzuschläge in der Metall- und Elektroindustrie ist bislang ausgeblieben. "Es ist nicht so, dass die Leute massenhaft zurückgeschickt werden", sagte Enkerts. Die Zeitarbeitsverbände hatten in diesem Jahr erstmals mit der IG Metall und weiteren Gewerkschaften Tarifverträge über gestaffelte Zuschläge vereinbart, mit denen die Zeitarbeiter an das Lohnniveau der Stammarbeiter herangeführt werden sollen. Den Zeitarbeitsfirmen ist es offenbar gelungen, die Zuschläge an ihre Kunden weiterzugeben. "Die Firmen klagen über die steigenden Preise, aber sie zahlen", sagt Enkerts, der selbst Kunden in der Metallindustrie hat. "Da wurde kein einziger Mitarbeiter zurückgeschickt, auch von Kollegen habe ich nichts Entsprechendes gehört." Es gebe eine Akzeptanz in den Kundenbetrieben. "Die Metallindustrie braucht offensichtlich das Zeitpersonal, auch wenn es teurer wird." Den Vorwurf der IG Metall, viele Zeitarbeitsfirmen betrögen ihre Mitarbeiter um die Zuschläge, wies Enkerts zurück. Die IG Metall hatte den Verleihfirmen unter anderem vorgeworfen, betriebliche Zuschläge mit den neuen Branchenzuschlägen zu verrechnen. Dies sei völlig korrekt und im Tarifvertrag eindeutig geregelt, betonte Enkerts. "Dass die Gewerkschaft uns jetzt vorwirft, was wir gemeinsam explizit vereinbart haben, verstehe ich nicht."
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