Finanzen
Umfrage: Wirtschaft leidet unter fehlender Kinderbetreuung
GDN -
Die Wirtschaft leidet einer Umfrage zufolge massiv unter dem unzureichenden Angebot an Kita-Plätzen und der Unflexibilität in den Einrichtungen. Laut einer Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) vorliegt, klagen sechs von zehn Unternehmen, dass ihre Beschäftigten und damit ihre betrieblichen Abläufe durch ein unzureichendes Betreuungsangebot eingeschränkt werden.
"Bis zu einem bedarfsgerechten Betreuungsangebot haben wir noch ein gutes Stück Weg vor uns", mahnte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben gegenüber der Zeitung. Das größte Problem seien die Betreuungszeiten: "Sie sind nach wie vor zu unflexibel und berücksichtigen zu wenig die Bedürfnisse berufstätiger Eltern." Außerdem gebe es immer noch zu wenig Ganztagesangebote. "In mehr als zwei Dritteln der befragten Betriebe müssen Mitarbeiter wegen fehlender Nachmittagsbetreuung ihre Arbeitszeiten reduzieren." Als Folge würden immer mehr Unternehmen zur Selbsthilfe greifen: Zwei von drei Unternehmen unterstützten demnach ihre Beschäftigten bei der Kinderbetreuung indem sie Notfallbetreuung oder ein Betreuungsangebot in den Ferien organisieren – das sind doppelt so viele wie vor zwei Jahren. Der DIHK sieht aber dennoch den Staat in der Pflicht: "Die Betriebe machen hier die Hausaufgaben der Politik. Für ein passendes Betreuungsangebot zu sorgen, ist nicht die Aufgabe der Unternehmen", sagte Wansleben. Ein grundsätzlicher gesetzlicher Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr besteht seit August 2013. Der DIHK hat im Juli insgesamt 1.600 Unternehmen befragt.
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