Finanzen

Intensive Verhandlungen über neuen EADS-Aktionärspakt

GDN - Die Neuordnung des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS ist am Wochenende in ihre entscheidende Phase getreten. In Paris verhandelten am Samstag und Sonntag nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ/Montagsausgabe) Vertreter der französischen und deutschen Regierungen zusammen mit Daimler und EADS über eine Neuordnung des Aktionärspakts, der den Staatsanteil künftig auf knapp 30 Prozent der Anteile begrenzen soll.
Wie die FAZ berichtet, lautete das Ziel, bis zum Sonntagabend unterschriftsreife Verträge ausgearbeitet zu haben. Demzufolge sollen Frankreich und Deutschland künftig jeweils 12 Prozent der EADS-Aktien halten, Spanien noch 4 Prozent. Damit bliebe ein Puffer von 2 Prozent, den die Staaten noch erwerben könnten, ohne über die Marke von 30 Prozent zu rutschen, die ein Übernahmeangebot an alle Aktionäre auslösen würde. Verhandelt wurde auch über den künftigen Einfluss der Regierungen auf EADS. Geplant sei im neuen Pakt, dass Frankreich und Deutschland jeweils zwei Personen in den Verwaltungsrat des Konzerns entsenden dürfen, Spanien eine Person. Der neue Pakt soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Frühjahr 2013 abgesegnet werden. Zuvor müsste die deutsche Förderbank KfW, die im Auftrag des Bundes den größten Teil der 12 Prozent Anteile erwerben soll, noch in den bestehenden Aktionärspakt aufgenommen werden. Dazu habe Frankreich seine Zustimmung signalisiert, hieß es im Umfeld der Verhandlungen. Zudem soll künftig das Stimmrecht bei EADS auf 15 Prozent gedeckelt werden, unabhängig von der Höhe des Anteilsbesitzes eines einzelnen Investors.
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