Finanzen
Bericht: Auswirkungen der EU-Osterweiterung positiver als befürchtet
GDN -
Die EU-Osterweiterung 2004 hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf die deutsche Wirtschaft weit positiver ausgewirkt als befürchtet. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, die der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe) vorliegt.
Demnach erwartete ein Drittel der befragten Firmen damals aus Polen, Ungarn oder Tschechien harte Konkurrenz und den Druck, zu rationalisieren, beispielsweise über Entlassungen. Jede zehnte Firma rechnete sogar damit, in größerem Umfang die Produktion in den Osten zu verlagern. In erneuten Befragungen zeigte sich, dass sich die Sorgen-Werte bereits ein Jahr nach der Erweiterung fast halbiert hatten. Bis 2014 sind sie weiter gesunken. Starken Druck zur Rationalisierung erlebte in der ganzen Zeit nur jede zehnte Firma - mehr als zwei Drittel weniger als befürchtet. "Die Osterweiterung ging offensichtlich ohne große Umwälzungen in den deutschen Unternehmen einher", urteilt Studienautor Professor Michael Grömling. Er zieht eine allgemeine Lehre: "Marktöffnungen und die zunehmende potenzielle Konkurrenz werden von vielen zunächst als eine Bedrohung wahrgenommen. Die Analyse der Umfrageergebnisse macht deutlich, dass die Befürchtungen in vielen Fällen so nicht eintreten. Viele Ängste vor der Globalisierung sind unbegründet."
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