Finanzen

Stadtwerke wollen Steag noch 2014 komplett übernehmen

GDN - Die sieben Stadtwerke, die 51 Prozent an der Steag, dem fünftgrößten Stromerzeuger Deutschlands, halten, wollen das Unternehmen noch in diesem Jahr komplett übernehmen. "Wir möchten dies in der zweiten Jahreshälfte 2014 umsetzen", sagte Guntram Pehlke, Chef der Dortmunder Stadtwerke und Aufsichtsratsvorsitzender von Steag, der digitalen Tageszeitung "Handelsblatt Live".
"Spätestens Anfang 2015 müssten wir die Übernahme realisiert haben." Der Kaufpreis werde deutlich weniger als 600 Millionen Euro betragen, sagte Pehlke dem Blatt weiter. "Wie viel genau steht aber erst fest, wenn wir wissen, wann wir den Anteil erwerben." Die Stadtwerke hatten den Anteil an der Steag Ende 2010 übernommen. Die restlichen 49 Prozent hält Evonik, das Konsortium der Kommunalversorger hat seit diesem Jahr die Option diese Anteile zu übernehmen. An einen Weiterverkauf der Anteile denken die Steag-Eigentümer nicht. "Wenn Partner dazu kommen, sollen sie über Kapitalerhöhungen Geld in das Unternehmen einbringen und Anteile erwerben, um die Investitionskraft der Steag zu stärken", sagte Pehlke. Er und Vorstandschef Joachim Rumstadt kündigten in dem Interview zudem an, dass Auslandsgeschäft der Steag auszubauen. "Brasilien, Chile oder Indonesien sind Länder, die wir uns gerade näher anschauen. In diesen Ländern steigt die Stromnachfrage überdurchschnittlich", sagte Rumstadt. "Die Auslandstöchter liefern gute Ergebnisse und im Gegensatz zum Heimatmarkt auch Wachstumschancen", begründete Pehlke die Strategie. Auch damit soll Steag sicherstellen, dass das Konsortium der Stadtwerke eine ausreichende Rendite erhält, um die Kredite zu bedienen, die es für den Kauf der Steag aufgenommen hat. "Im Vergleich zu privaten Unternehmen kommen wir aber mit wesentlich kleineren Renditen aus. Uns genügt eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von drei Prozent", sagte Pehlke. Und bislang reiche die Ausschüttung voll und ganz aus. "Im Gegenteil: Wir kommen mit der Tilgung sogar schneller voran als geplant. Wir sind schon auf 309 Millionen Euro runter – von mehr als 500 Millionen Euro", sagte der Aufsichtsratschef "Handelsblatt Live".
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