Finanzen
Ökonomen: Russland-Sanktionen würden deutsche Wirtschaft kaum schmerzen
GDN -
Sanktionen im Geschäft mit Russland wären für die deutsche Exportwirtschaft als Ganzes verschmerzbar. Das ist das Ergebnis einer Berechnung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW).
Die Untersuchung, die in der kommenden Woche veröffentlicht wird, liegt der "Welt am Sonntag" vor. Die Autoren erwarten, dass nur einige Nischenbranchen von einem kompletten Handelsstopp stark betroffen wären. Das gilt etwa für Firmen, die tierische Fette und Öle verkaufen. Nach Russland geht ein Fünftel der deutschen Fettexporte. Überdurchschnittlich stark betroffen wären auch die Produzenten von Ölsaaten und ölhaltigen Früchten wie Raps und Leinsamen oder Produzenten von sanitären Anlagen. In diesen Branchen macht das Russland-Geschäft sechs bis sieben Prozent der Auslandsumsätze aus. Das ist etwa doppelt so viel wie der russische Anteil an den gesamten Exporten, der im vergangenen Jahr bei 3,3 Prozent lag. Allerdings handelt es sich bei diesen Wirtschaftsbereichen um Branchen, deren Gewicht für die Gesamtwirtschaft äußerst gering ist. Das Geschäft mit Tierfetten etwa macht gerade einmal 0,03 Prozent des gesamten deutschen Exports aus, und der Handel mit Raps und anderen Ölsaaten steht nur für 0,02 Prozent. In den größten Exportbranchen, die wichtig für die Gesamtwirtschaft sind, hat das Russland-Geschäft weit weniger Gewicht, die Fahrzeugbauer etwa machen in Russland 3,9 Prozent ihres Auslandsgeschäfts. Ebenso sieht es in der Pharmaindustrie und bei den Herstellern elektrischer Maschinen aus, die ebenfalls Export-Schwergewichte sind. "Gesamtwirtschaftlich gesehen würde bei einem Totalausfall des Russland-Exports der deutsche Export um etwa 3,5 Prozent zurückgehen", sagt Klaus Schrader, einer der Autoren, der "Welt am Sonntag". "Das wäre angesichts der Krise von 2009, in der der deutsche Export um mehr als 18 Prozent zurückgegangen ist, nur ein kleiner Schock."
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