Finanzen

Schwerbehinderte sind Verlierer am Arbeitsmarkt

GDN - Der Aufschwung am Arbeitsmarkt ist an den Schwerbehinderten komplett vorbeigegangen. Während die Arbeitslosigkeit insgesamt seit Oktober 2008 um acht Prozent zurückging, nahm die Zahl schwerbehinderter Arbeitsloser um acht Prozent zu, wie die "Welt" unter Berufung auf interne Statistiken der Bundesagentur für Arbeit berichtet.
Dahinter steckt vor allem eine Zunahme der arbeitslosen Älteren. Ihre Zahl stieg explosionsartig um 43 Prozent. Das hat auch statistische Gründe: Nach dem Auslaufen vorruhestandsähnlicher Regelungen tauchen auch ältere Arbeitslose in der Statistik auf. Knapp 40 Prozent aller arbeitslosen Schwerbehinderten sind älter als 55 Jahre. Deutlich besser sieht die Bilanz bei den Schwerbehinderten zwischen 25 und 55 Jahren aus: Ihre Zahl sank um sieben Prozent. Dies war aber nur ein halb so starker Rückgang wie bei den Arbeitslosen derselben Altersklasse insgesamt. Im Oktober waren insgesamt 173.000 Schwerbehinderte ohne Arbeit – nur 1000 weniger als vor einem Jahr. Ihre Rückkehr auf den Arbeitsmarkt ist schwierig, dabei sind viele von ihnen gut qualifiziert: 59 Prozent haben eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium absolviert. Dennoch schaffen es nur 2,8 Prozent der Schwerbehinderten, ihre Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats zu beenden (Quote der Arbeitslosen insgesamt: 6,7 Prozent). Die Bundesagentur hat auch die Zielberufe der Arbeitslosen mit Handicap untersucht: Auf Platz eins steht dabei der Pförtner, gefolgt von Tätigkeiten im Büro und als Hausmeister.
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