Finanzen
Anlegerschützer befürworten Schuldenrückkaufprogramm für Griechenland
GDN -
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) befürwortet den Rückkauf von griechischen Staatsanleihen am freien Markt, um dem Mittelmeerland beim Schuldenabbau zu helfen. "Ein freiwilliger Rückkauf ist wohl die beste aller Optionen, da gegen keine Gesetze oder Regeln des Marktes verstoßen wird", sagte SdK-Vorstandsmitglied Daniel Bauer "Handelsblatt-Online".
"Ein Schuldenschnitt auch der öffentlichen Institutionen sollte nur dann erwogen werden, wenn trotz Zinsverzicht und Schuldenrückkauf sich die Situation nicht verbessern sollte", fügte er hinzu. "Aber anhand von langfristigen Planszenarien bis ins Jahr 2022 hinein heute schon einen Schuldenschnitt für unausweichlich zu erklären, ist hochspekulativ." Eine seriöse Einschätzung über die Erfolgsaussichten zum geplanten Schuldenrückkauf könne man derzeit aber nicht abgeben, da die Details des Rückkaufplans noch nicht bekannt seien, sagte Bauer weiter. Je nachdem welches Verfahren man anwende, würden die Erfolgsaussichten sinken oder steigen. "Generell kann der Schuldenrückkauf jedoch vor allem für diejenigen spekulativen Investoren wie Hedgefonds eine Ausstiegsoption sein, welche zuvor die Anleihen günstig am Markt erworben haben, und nun zu den aktuellen Kursen auf ansehnlichen Renditen sitzen", sagte Bauer. Zudem könne das Konzept für Privatanleger eine Option sein, wenn der Rückkauf der Anleihen gebührenfrei erfolgen könne. "Da viele Privatanleger seit der Zwangsumschuldung auf Ministückzahlen von 20 verschiedenen Anleihen sitzen, kann dies eine Option sein, das Depot nun zu bereinigen", erläuterte Bauer. Außerdem dürfe "nicht vergessen werden, dass eventuell über politischen Druck Banken und Versicherer zum freiwilligen Andienen der Anleihen gedrängt werden könnten".
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