Finanzen
Bericht: Deutsche Wirtschaft forscht zunehmend im Ausland
GDN -
Die deutsche Wirtschaft forscht und entwickelt zunehmend im Ausland. Das zeigt das neue Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), das am Mittwoch der Kanzlerin übergeben werden soll und dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) vorliegt.
Mittlerweile werden demnach gut 30 Prozent der gesamten Innovationsausgaben jenseits der deutschen Grenzen getätigt - 2011 waren das fast 15 Milliarden Euro. Mehr als jedes dritte Unternehmen will dem Gutachten zufolge künftig noch mehr im Ausland forschen. Große Sorgen macht den Innovationsforschern, dass deutsche Unternehmen ausgerechnet im Bereich der Spitzentechnologien im Ausland forschen oder forschen lassen - das sei "bedenklich". Das gilt vor allem für die Informations- und Kommunikationstechnologie, die Bio- und Gentechnologie sowie die neuere medizinischen Forschung. Ein Grund sei, dass immer mehr Wissenschaftler und Erfinder aus Deutschland abwandern. "Diese sich gegenseitig verstärkenden Entwicklungen schwächen auf Dauer den Innovationsstandort Deutschland", warnt die EFI. Zudem bestehe die "Gefahr einer Kompetenzfalle durch übermäßige Spezialisierung auf einige aktuell besonders wettbewerbsfähige Bereiche zulasten der in Zukunft möglicherweise wichtigen Bereiche". Beliebtestes Land für Forschung und Entwicklung seien die USA. Mit deutlichem Abstand folgen Österreich, die Schweiz, Japan, Frankreich sowie China und Indien.
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