Finanzen
Chef von Stahlhändler Klöckner plant Strategieschwenk
GDN -
Europas größter Stahlhändler Klöckner & Co plant einen Strategieschwenk: "Wir müssen weg vom klassischen Stahlhandel", sagte Vorstandschef Gisbert Rühl dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Er will Klöckner von einem reinen Wiederverkäufer zu einem Unternehmen weiterentwickeln, das Stahl für seine Kunden bereits verarbeitet.
Derzeit erzielt der Konzern rund die Hälfte seines Jahresumsatzes von 7,4 Milliarden Euro mit Standardprodukten. Mittelfristig soll dieser Anteil auf ein Drittel sinken, sagte Rühl. Als Beispiel für neue Geschäfte führte der Manager die Luftfahrtindustrie an. Airbus und Boeing lassen Teile von ihren Zulieferern fertigen, die diese ebenfalls von ihren Lieferanten vorab bearbeiten lassen. Durch diese Arbeitsteilung ist eine gigantische Kette großer und kleiner Firmen entstanden, die global Komponenten für Flugzeuge bauen. Gleiches passierte auch in der Automobilindustrie. Mit der vor drei Jahren gekauften Tochter Becker-Stahl hat Klöckner bereits einen Schritt Richtung neues Geschäftsmodell gemacht. Becker schneidet und formt Stahl für die Autobauer. "Diese Teile sind weniger preisvolatil", sagte Rühl. Bricht die Nachfrage nach Stahl also einmal ab, wie dies im Jahr 2008 schlagartig geschah, dann kann Klöckner zumindest mit stabilen Einnahmen durch den Verkauf dieser Teile rechnen.
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