Finanzen

Rürup übt scharfe Kritik an schwarz-rote Rentenpläne

GDN - Der führende deutsche Rentenexperte und frühere Wirtschaftsweise Bert Rürup übt heftige Kritik an den Rentenplänen der Großen Koalition und warnt eindringlich vor Belastungen für zukünftige Beitragszahler und Rentner. "Das zahlen die Beitragszahler, die Steuerzahler und die Rentner", sagte er gegenüber der "Bild" (Onlineausgabe).
Der Wissenschaftler kritisierte weiter: "Den Beitragszahlern wird 2014 eine Absenkung des Rentenbeitrags vorenthalten. Das kostet sie also bares Geld. Weil der Rentenbeitrag nicht gesenkt wird, steigen auch die Renten zum 1. Juli 2014 weniger an als sie es könnten." Den Rentnern werde eine Erhöhung der Rente um 0,8 Prozent vorenthalten, so Rürup. "Das wirkt sich dann dämpfend auch auf die künftige Rentenentwicklung aus. Und den Steuerzahler kosten die Rentenpläne schon jetzt ebenfalls Geld. Wenn nämlich der Rentenbeitrag abgesenkt worden wäre, wäre automatisch auch der Bundeszuschuss an die Rentenkasse gesunken. Der Staat und damit die Steuerzahler hätten Geld gespart." Bei der "Mütterrente" und der "Rente mit 63" finanziere die Große Koalition allerdings "langfristige Leistungsausweitungen im Wesentlichen aus kurzfristigen Überschüssen", erklärte Rürup. "Das ist nicht solide und daher falsch und wird spätestens nach dem Jahr 2020 zu Problemen führen, weil die Überschüsse dann aufgezehrt sind und die Alterung der Gesellschaft sich dann wieder beschleunigt."
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