Finanzen
Zahl der Betrugsfälle am Geldautomaten 2013 deutlich gesunken
GDN -
Die Zahl der Angriffe von Datendieben auf Geldautomaten und Handelsterminals ist im Jahr 2013 deutlich gesunken. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf Informationen der Gesellschaft Euro Kartensysteme, einem Gemeinschaftsunternehmen der Sparkassen, Genossenschaftsbanken und privaten Institute.
Demnach wurden im vergangenen Jahr im Ausland 487 Manipulationen festgestellt, um Daten deutscher Kartenbesitzer auszuspähen. 2012 waren es noch 830. Die Zahl der sogenannten Skimming-Fälle im Inland reduzierte sich 2013 auf 341 nach zuvor 520. Der angerichtete Schaden drittelte sich sogar annähernd. Er nahm dem Bericht zufolge von rund 30 Millionen Euro auf 11,3 Millionen Euro ab. Im Ausland seien besonders häufig Daten deutscher Kunden in Frankreich, der Türkei und in Italien abgegriffen worden, heißt es weiter. Im Inland hätten die Betrüger in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg am häufigsten zugeschlagen. Bayern habe sich von Platz fünf auf Platz drei nach vorne geschoben. Die meist gut organisierten Betrüger versuchten laut "Welt" auch im vergangenen Jahr weniger in Großstädten als vielmehr in ländlichen Regionen Kartendaten vom Magnetstreifen auszulesen und die PIN-Eingabe auszuspähen. In Deutschland stehen rund 60.000 Geldautomaten, 94 Millionen EC-Karten sind im Umlauf. Betrüger haben dem Bericht zufolge zunehmend Probleme die gestohlenen Daten zu nutzen. "Da die Anzahl der Länder mit EMV-Standard in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich gestiegen ist, können Kartenfälschungen in immer weniger Ländern missbräuchlich eingesetzt werden", sagte Margit Schneider, Leiterin des Sicherheitsmanagements bei Euro Kartensysteme, der "Welt". 2013 seien die Haupteinsatzländer für Dubletten die Vereinigten Staaten, Brasilien, Indonesien, Indien und Thailand gewesen. Einen weiteren Rückgang der Betrugszahlen erhofft sich die Kreditwirtschaft in diesem Jahr. "Wir rechnen damit, dass sich die erfreuliche Entwicklung auch 2014 fortsetzt", sagte Schneider weiter. Dies führt die Expertin nicht nur auf alle Maßnahmen rund um den sicheren EMV-Standard zurück. Der Ablauf beim Skimming ist seit Jahren ähnlich: Die Kriminellen manipulieren den Karteneinzugsschlitz am Automaten und filmen mit einer Minikamera die Eingabe der Geheimnummer oder fingieren direkt die Tastatur. So kommen sie an die Informationen auf dem Magnetstreifen und die Geheimnummer. Im Ausland werden dann Dubletten mit den Daten beschrieben und eingesetzt. Die Kriminellen müssen jedoch immer weiter reisen, um mit den Dubletten in Geschäften einzukaufen oder am Automaten Geld abzuheben. In Europa reichen die Informationen auf dem Magnetstreifen nicht mehr. Dies geht nur mit dem EMV-Chip, dem goldenen Chip, der auf allen Geldkarten prangt. Der Datensatz darauf ist verschlüsselt, die Karte wird bei Gebrauch auf Echtheit geprüft. Kopien fallen sofort auf.
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