Finanzen
Merkel: Einzelhandel sollte Vorteile gegenüber Onlinehandel betonen
GDN -
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will den deutschen Einzelhandel ermutigen, seine Vorteile gegenüber Onlinehändlern herauszustreichen. Der Einzelhandel sei nicht in einer Krise, aber "in verschiedener Weise vom Strukturwandel betroffen", sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast.
Angesichts der sehr guten wirtschaftlichen Bedingungen könne man nicht von einer generellen Krise im deutschen Einzelhandel sprechen, so Merkel. Es hätten mehr Menschen Arbeit als jemals zuvor, und das schlage sich auch darin nieder, dass die Binnenkonjunktur angezogen habe. Allerdings sei der Einzelhandel "in verschiedener Weise vom Strukturwandel betroffen". "Ich glaube nicht, dass wir die Tatsache, dass es Onlinehandel gibt, wieder zurückholen können", sagte die Bundeskanzlerin. "Aber wir müssen aufpassen, dass es faire Wettbewerbsbedingungen gibt, dass es auch faire Bezahlungen gibt." Gerade auch im Onlinehandel müssten die Arbeitsbedingungen vertretbar und für die Beschäftigten akzeptabel sein. Den Einzelhandel werde sie in ihrer Rede beim Handelskongress am kommenden Donnerstag ermutigen, seine Vorteile vor Ort herauszustreichen - durch seine ganz speziellen Angebote: "dass man etwas ausprobieren kann, dass man etwas anschauen kann, dass man es in der Hand halten kann". Auf Klagen über schlechte Bezahlung im Einzelhandel angesprochen, sagte Merkel: "Wir sind dafür, dass möglichst viele Beschäftigte nach Tarifverträgen bezahlt werden." Die tarifvertragliche Bindung sollte flächendeckend sein. Da gerade im Einzelhandel viele Frauen tätig seien, stehe auch das Thema "gleiche Bezahlung für Männer und Frauen" auf der Tagesordnung. "Deshalb sind Tarifverträge so wichtig: Damit hier auch ein Stück Transparenz herrscht", erklärt Merkel. Durch eine "vernünftige Bezahlung" müssten auch die teilweise schwierigen Arbeitszeiten im Einzelhandel gewürdigt werden.
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