Finanzen
Nike bei Fußballschuhen bald möglicherweise vor Adidas
GDN -
Dem deutschen Sportartikelhersteller Adidas droht im Wettkampf mit dem US-Rivalen Nike eine herbe Niederlage: Die US-Amerikaner sind auf dem besten Weg, Adidas in diesem Jahr als Nummer eins in Deutschland im Geschäft mit Fußballschuhen abzulösen, erklärten mehrere Branchenvertreter gegenüber der "Welt". Adidas bestätigte die Momentaufnahme.
"Tatsache ist, dass der Fußballschuhmarkt ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden großen Anbieter ist, die rund 95 Prozent des Marktes auf sich vereinen", erklärte das Unternehmen auf Anfrage. Sollte sich der Trend fortsetzen, wäre das ein peinlicher Schlag für das Unternehmen aus Herzogenaurach. Adidas hat auf dem deutschen Fußballmarkt traditionell die Führungsrolle inne. Hierzu trägt auch bei, dass Adidas der feste Ausstatter der deutschen Nationalelf ist. Im Fußballgeschäft liegt die DNA von Adidas. Firmengründer Adolf "Adi" Dassler begründete den Erfolg des späteren Weltkonzerns mit seinen Fußballschuhen. Das Geschäft mit Fußballschuhen verliert zwar gegenüber dem Geschäft mit Trikots und Fanartikeln an Bedeutung. Trotzdem sind die Verkaufszahlen für das Image der Sportartikelhersteller enorm wichtig. Mit den Schuhen unterstreichen die Hersteller ihren sportlichen Charakter. Indirekt schlägt das auch wieder auf das lukrative Geschäft mit Trikots und anderen Fußballartikeln zurück. Händler bemerken nun, dass Nike gegenüber Adidas an Boden gewinnt. "Nike verkauft den siebten Monat in Folge mehr Fußballschuhe als Adidas bei Sport2000", sagt Andreas Rudolf, Chef des Händlerverbunds. "Das hat es vorher noch nicht gegeben." Und Klaus Jost, Chef von Europas größtem Sportfachhandelsverbund, sagt: "Nike hat in den vergangenen Jahren stark Marktanteile gewonnen. Das wird ein knappes Spiel." Nikes Erfolg fußt vor allem auf sehr erfolgreichen Werbeträgern. "Nike hat beliebte und junge Spieler unter Vertrag, sogenannte `Young Guns`", sagt Sport2000-Manager Rudolf. "Das kommt vor allem bei Jugendlichen zwischen 14 und 17 gut an." So hat Nike etwa Mario Götze bis 2022 unter einem Vertrag, der 15 Millionen Euro wert sein soll. Götze gilt gerade bei jungen Spielern als Vorbild. Dass Nike nun auf dem deutschen Fußballmarkt so erfolgreich wildert, dürfte Adidas aufrütteln. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren sehr von Erfolg verwöhnt gewesen. Während die Branche Krisensignale zeigte, konnte Adidas von Rekord zu Rekord eilen. Nun muss das Unternehmen härter arbeiten, um die für 2015 gesetzten Ziele zu erreichen. Intersport-Chef Klaus Jost sagt in Bezug auf das Fußballschuhgeschäft: "Adidas muss sich mächtig anstrengen, um im Wettkampf die Nase weiter vorn zu behalten." Adidas ist zuversichtlich, den Trend auf dem Markt für Fußballschuhe wieder umkehren zu können. Mitte November wird das Unternehmen eine neue Kollektion an Fußballschuhen in den Handel bringen. Im Frühjahr und Sommer des kommenden Jahres sollen dann weitere neue Konzepte folgen. Adidas hat eine starke Ausgangsposition. Wenn man die Verkaufszahlen von allen Fußballprodukten summiert, dominiert Adidas den deutschen Markt. "Im Gesamtmarkt Fußball in Deutschland ist Adidas aufgrund des starken Teamwear- und Replicageschäfts sowie unserer Ballumsätze die klare Nummer eins", heißt es bei Adidas. "Auch weltweit sind wir Fußball-Marktführer. Für das WM-Jahr 2014 erwarten wir einen Rekordumsatz von zwei Milliarden Euro in unserem Fußballgeschäft."
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.