Finanzen
Konjunkturprognose: Euro-Zone kämpft sich aus Krise heraus
GDN -
Die Euro-Zone wird im kommenden Jahr die schwere Wirtschaftskrise hinter sich lassen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Währungsunion soll 2014 um 0,9 Prozent zulegen.
Im Jahr 2015 könnte die Wirtschaft im Euro-Raum um 1,5 Prozent wachsen. Dies geht aus einer neuen Konjunkturprognose der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Ernst&Young (EY) hervor, die der "Welt" vorab vorliegt. So werden Spanien, Italien und Portugal 2014 wieder leicht wachsen. Frankreichs Wirtschaft könnte um ein Prozent zulegen. Für Deutschland prognostiziert EY für das kommende Jahr ein Wachstum von 1,7 Prozent. Um die gleiche Rate soll die deutsche Wirtschaft im Jahr 2015 wachsen. Die Euro-Zone profitiert laut der Prognose vor allem von einer besser laufenden Weltwirtschaft. So werde der Welthandel nach einem Plus von 2,3 Prozent in diesem im kommenden Jahr um 5,4 Prozent wachsen. Dies führe in Deutschland zu steigenden Exporten und höheren Unternehmensinvestitionen. Trotz der wieder besser laufenden Konjunktur wird die Zahl der Jobsuchenden in der Euro-Zone 2014 aber mit 19,8 Millionen auf einen neuen Rekord steigen. Für Griechenland erwarten die Konjunkturforscher eine Arbeitslosenquote von 29 Prozent, für Spanien von 28 und für Zypern von 24 Prozent. Die hohe Zahl der Jobsuchenden könnte verheerende Folgen haben: "Die hohe Arbeitslosigkeit birgt die Gefahr, dass die politische Unterstützung für die Politik der Haushaltskonsolidierung und der Strukturreformen in Europa erodiert", sagte Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von EY. Deutschland steuert laut EY dagegen auf Vollbeschäftigung zu. Bis 2017 soll die Arbeitslosenquote - nach dem Standard der Internationalen Arbeitsorganisation - auf 4,8 Prozent sinken. Ökonomen sehen trotz der guten Aussichten aber nicht die Gefahr einer Blasenbildung in Europas größter Volkswirtschaft. "Die deutsche Wirtschaft ist viel zu weltoffen, um in ernste Überhitzungsgefahren zu geraten", sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank der "Welt". "Der deutsche Aufschwung ist nicht durch niedrige Zinsen getrieben, sondern durch die sich wiederbelebende Konjunktur in Europa. Die Gefahr einer Blasenbildung kann ich daher nicht erkennen", meint auch Andreas Rees, Chefvolkswirt Deutschland bei der Unicredit.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.