Finanzen
Eon-Chef rechnet mit Energiewende ab
GDN -
Der Vorstandschef des Energiekonzerns Eon, Johannes Teyssen, hat scharf wie nie die Energiepolitik der Bundesregierung kritisiert. In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Samstagausgabe) sagte Teyssen: "Es muss einen grundlegenden Neustart bei der Energiewende geben, die Zeit des Durchwurschtelns ist vorbei."
Teyssen kritisierte, durch die bisherige Energiepolitik sei Strom "für viele Verbraucher schon echtes Luxusgut. Es droht eine Spaltung der Gesellschaft in zwei Klassen." Das EEG in seiner jetzigen Form führe zu einer "unsozialen" Umverteilung von unten nach oben. Teyssen warnte, 2014 müssten die Verbraucher für Ökostrom per Umlage 24 Milliarden Euro extra bezahlen. "Passiert nichts, sind es 2015 rund 28 Milliarden", sagte der Manager. Um die Kosten besser zu verteilen, forderte er eine "Flatrate" für das Stromnetz. "Jeder soll für die Nutzung bezahlen - also auch diejenigen, die ihren eigenen Strom mit Solar- oder Windkraft produzieren und bisher von den Netzentgelten nahezu ausgenommen sind", sagte Teyssen der "Bild-Zeitung". Außerdem müsse das EEG so geändert werden, dass überschüssiger Strom nicht mehr kostenlos ins Ausland verschenkt werden müsse. Das sei "völlig sinnlos", erklärte Teyssen.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.