Finanzen

Studie: Welthandel vervierfacht sich bis 2030

Hafen
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der weltweite Warenhandel wird sich einer Studie zufolge bis zum Jahre 2030 fast vervierfachen – und damit wieder deutlich schneller wachsen als zuletzt. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle "Global Connections Report", den die britische Großbank HSBC regelmäßig gemeinsam mit den Forschern von Oxford Economics erstellt und der dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) exklusiv vorliegt.
Angetrieben wird der Exportboom demnach von der explodierenden Nachfrage der Schwellenländer nach besserer Infrastruktur: Weil vor allem in Asien die Verkehrswege und Versorgungsnetze an ihre Grenzen stoßen, sind im Infrastrukturgeschäft künftig mit weltweiten Exportzuwächsen von knapp zehn Prozent pro Jahr zu erwarten. So schätzen die Oxforder Experten den Bedarf in Asien auf mehr als zehn Billionen Dollar. Für die deutsche Exportwirtschaft bietet der Infrastruktur-Boom große Chancen, so die Studien-Autoren, schließlich machen die entsprechenden Produkte bereits rund die Hälfte der deutschen Ausfuhren aus. "Die Rohprodukte für neue Infrastruktur – wenn es etwa um Straßenteer und Eisenbahnschienen geht – können die Schwellenländer zwar längst selber herstellen", sagt Martin Vetter-Diez von HSBC Deutschland. Doch die dazu gehörige Technik komme oft aus Deutschland: Kläranlagen für die Wasserversorgung, Signaltechnik für neue Zugstrecken oder auch Rolltreppensysteme für die vielen neu geplanten Flughäfen. Der Anteil der Infrastruktur-Produkte an den Gesamtexporten dürfte demnach auch in Deutschland deutlich steigen. Insgesamt rechnet Oxford Economics damit, dass die deutschen Ausfuhren bis 2015 eher schwach zulegen werden – auch wenn die Exportwirtschaft derzeit wieder deutlich optimistischer in die Zukunft blickt als noch im Frühjahr, wie eine HSBC-Umfrage unter knapp 6.000 deutschen Unternehmen zeigt. Ab dem Jahr 2016 dann halten die Forscher aber wieder jährliche Exportwachstumsraten von vier Prozent und mehr für denkbar. Im Asien-Handel könnten demnach sogar fast acht Prozent möglich sein.
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