Finanzen
Bosch hofft noch auf Investoren für die Solarsparte
GDN -
Bosch verhandelt noch immer mit Interessenten für die Solarsparte, von der sich der Stuttgarter Konzern trennen will. "Wir sind mit 40 potentiellen Investoren in Gespräche eingestiegen", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe).
Es bestehe durchaus Hoffnung, dass man zumindest Betriebsteile verkaufen könnte. Im März hatte Bosch angekündigt, die Solarsparte mit 3.000 Arbeitsplätzen aufzugeben, sie aber bis Anfang 2014 weiter zu betreiben, um die Verkaufschancen zu erhöhen. Denner zeigte sich im Gespräch mit der F.A.Z. zufrieden über die Art und Weise, wie Bosch sich aus dem verlustreichen Photovoltaikgeschäft zurückzieht, das vor wenigen Jahren als große Zukunftsinvestition gehandelt wurde: "Wir sind riesige Schritte vorangekommen. So eine Entscheidung im Konsens mit den Gesellschaftern und der Familie zu treffen und das in dieser Geschwindigkeit, ist ein Indiz dafür." Bis in dieses Jahr hinein habe Bosch versucht, in der kollabierenden Branche ein Überlebensmodell mit Partnern zu finden. Erst als sich das als unmöglich herausgestellt habe, sei der Ausstieg beschlossen worden. Jetzt gehe es um die Umsetzung: "Wir sind genau `on track` und werden es hinbekommen", sagte Denner der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Unterm Strich wird der Ausflug in die Solarsparte unter der Ägide von Denners Vorgänger Franz Fehrenbach den Bosch-Konzern mehrere Milliarden Euro gekostet haben. Die Beendigung des kostspieligen Engagements sieht Denner als Beleg dafür, dass die Entscheidungsstruktur im Bosch-Konzern funktioniert, die durchaus außergewöhnlich ist: die Stimmrechte, des bei der Robert-Bosch-Stiftung liegenden Gesellschaftsanteils von 92 Prozent, werden von der Industrie-Treuhand KG ausgeübt, bei der wiederum amtierende und ehemalige Bosch-Geschäftsführer das Sagen haben. "Franz Fehrenbach hat die Abkehr von der Photovoltaik natürlich weh getan. Aber er hat uns unterstützt, denn er hat auch die sachlichen Argumente und die veränderten Rahmenbedingungen gesehen", erklärte Denner gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Unsere Unternehmensverfassung hat sich bewährt - sie wäre nur dann eine Gefahr, wenn wir selbstgefällig wären."
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