Finanzen
EZB weitet Hilfen für griechische Banken aus
Damit steigen die Chancen für das Krisenland, sich über die Ausgabe neuer kurzfristiger Schuldtitel zu finanzieren, um die Zeit bis zur Auszahlung der nächsten Tranche aus dem Griechenland-Hilfsprogramm zu überbrücken. Zwar können Griechenlands Geldhäuser weniger kurzlaufende Staatspapiere, sogenannte T-Bills, als bisher bei der Zentralbank einreichen, um im Gegenzug frisches Geld zu erhalten. Das Limit, im Rahmen dessen diese Papiere als Sicherheiten akzeptiert werden, schrumpfe von sieben auf drei Milliarden Euro, hieß es in Notenbankkreisen. Damit revidiert der Rat eine Entscheidung von August, als die Obergrenze angehoben wurde. Dennoch bekommen die griechischen Banken unter dem Strich mehr Geld. Denn die Notenbank akzeptiert nun andere, eher bonitätsschwache Wertpapiere aus dem Bestand der Banken als Pfand, die bislang nicht als Sicherheiten anerkannt waren. Dadurch werde der Effekt des niedrigeren T-Bill-Limits überkompensiert, sagten mit den Beschlüssen vertraute Personen. Mit den zusätzlichen Mitteln können die Banken durchaus wieder Staatsanleihen kaufen und der Regierung in Athen damit die dringend benötigte Zwischenfinanzierung ermöglichen. Allerdings sieht es aus Sicht der EZB weniger nach monetärer Staatsfinanzierung aus, wenn diese Anleihen nicht direkt wieder bei der Zentralbank eingereicht werden können. Die Notkredite, im Fachjargon ELA genannt, sind formal Sache der nationalen Notenbanken, der EZB-Rat hat jedoch ein Vetorecht. Zentralbankpräsident Mario Draghi hatte vergangene Woche deutlich gemacht, dass ELA-Kredite ein reguläres Instrument des Euro-Systems seien.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.