Finanzen
Kommunen warnen vor "Strompreishysterie"
GDN -
Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hat davor gewarnt, allein die Energiewende für die höheren Strompreise in Deutschland verantwortlich zu machen. "Wir warnen vor einer Strompreishysterie. Bei der Strompreisentwicklung ist mehr Sachlichkeit geboten", schreibt Landsberg in einem Gastbeitrag für "Handelsblatt-Online".
Da die fossilen Brennstoffe wie Öl und Gas endlich seien, steigen die Strompreise seit Jahren, völlig unabhängig von der Energiewende. "Die großen Chancen der Energiewende sollten nicht kleingeredet werden, auch wenn in Deutschland die sogenannte Panikindustrie immer besonders im Vordergrund steht", betonte Landsberg. Der Städtebund-Geschäftsführer plädierte für mehr Marktwirtschaft bei der Umsetzung der Energiewende. "Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Preise nicht völlig aus dem Ruder laufen und die dramatisch schwindende Zustimmung zur Energiewende in der Bevölkerung nicht weiter abnimmt." Notwendig sei die Überarbeitung des Fördermechanismus des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Förderung müsse den Netzzugang und auch die regionale Verteilung berücksichtigen. "Es ergibt keinen Sinn, erneuerbare Energieanlagen mit Steuergeldern zu subventionieren, wenn deren Strom in absehbarer Zeit nicht in ein tragfähiges Netz eingespeist oder wegen der jeweiligen regionalen Situation nicht verwendet werden kann", so Landsberg. Auch der Netzausbau müsse konsequent vorangetrieben werden, und die Betreiber konventioneller Kraftwerke brauchten Investitionssicherheit. Die Reformen duldeten keinen Aufschub, betonte Landsberg. "Wenn die Wende gelingt, wird Deutschland seine führende Position in der Umwelt- und Energietechnologie behaupten und damit Wohlstand und Arbeitsplätze sichern."
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