Finanzen
Zyperns Präsident sieht keine Pleite-Gefahr mehr
GDN -
Der zyprische Staatspräsident Nikos Anastasiadis sieht keine Gefahr mehr, dass die Inselrepublik in die Pleite rutschen könnte. Natürlich gebe es noch "Schwierigkeiten", sagte Anastasiadis dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).
"Wir werden sie aber mit Entschlossenheit und Disziplin meistern und unsere Verpflichtungen umsetzen". Die mit dem im März geschnürten Rettungspaket verbundenen Auflagen bezeichnete Anastasiadis als hart, die Verhandlungen mit der Euro-Gruppe und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) als "große psychologische Belastung". Er habe die Bedingungen der Kreditgeber jedoch akzeptieren müssen, um den Staatsbankrott abzuwenden. Schwere Vorwürfe erhebt Anastasiadis in dem "Handelsblatt"-Interview gegen seinen kommunistischen Vorgänger Dimitris Christofias, der eine "zentrale Figur der Krise" sei. Christofias habe alle Warnungen in den Wind geschlagen und damit die Lage verschärft. Anastasiadis sprach sich für eine strafrechtliche Verfolgung der verantwortlichen Politiker aus: "Die Ära der Straffreiheit muss zu Ende gehen." Trotz der im Rahmen des Rettungskonzepts erhobenen Zwangsabgabe auf ungesicherte Einlagen und der Abwicklung des zweitgrößten Kreditinstituts der Insel, der Laiki Bank, sieht Anastasiadis für Zypern eine Zukunft als Finanzplatz. Die früher erhobenen Vorwürfe wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche seien "übertrieben" und "nicht berechtigt". Zypern werde aber auch Wachstumspotenziale in anderen Wirtschaftszweigen mobilisieren, so in Forschung und Technologie und im Tourismus. Hoffnung setze er auch auf die Erdgasförderung, sagte Anastasiadis. Noch vor dem Ende des Rettungsprogramms 2016 werde Zypern an die Finanzmärkte zurückkehren können, glaubt Anastasiadis.
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