Finanzen

Juwi-Vorstand kritisiert Privilegien für energieintensive Unternehmen

GDN - Die Privilegien für große industrielle Stromverbraucher behindern die Energiewende in Deutschland, kritisiert der Mitgründer und Vorstand des Solar- und Windpark-Projektierers Juwi, Matthias Willenbacher. "Es war ein Riesenfehler, einfach alle energieintensiven Unternehmen von der EEG-Umlage zu befreien", sagte der Manager dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).
"Man hätte das mit einer Verpflichtung zur Effizienzsteigerung verbinden müssen." Mit der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) finanzieren alle Stromkunden in Deutschland die Förderung von Ökostrom. Zahlreiche Unternehmen, die besonders viel Energie in der Produktion verbrauchen, sind aber von der Umlage befreit. "Viele Unternehmen, die von der EEG-Umlage befreit wurden, sind für mich die größten Heuchler überhaupt", sagte Willenbacher. "Sie profitieren doch von der Energiewende, weil der Börsenpreis für Strom überproportional gefallen ist." Der Autor des Buches "Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin" hält nichts davon, den Ausbau von Offshore-Windparks voranzutreiben. Das sei ausgerechnet die "teuerste Technologie". Dank des technischen Fortschritts kämen Windanlagen an Land inzwischen "schon nahe an die Leistung der Windmühlen im Meer" heran. "Sie sind aber deutlich billiger als Offshore-Anlagen. Damit ist auch der Strom deutlich billiger", sagte Willenbacher.
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