Finanzen
Asmussen kritisiert Debatte über Schuldenschnitt für Griechenland
GDN -
Das deutsche Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, Jörg Asmussen, hat die Debatte über neue Griechenland-Hilfen kritisiert. "Die wiederholten Diskussionen über einen Schuldenschnitt sind nicht hilfreich, da sie davon ablenken, was jetzt unter dem laufenden Programm für Haushaltskonsolidierung und mehr Wachstum getan werden muss", sagte Asmussen der "Welt am Sonntag".
Er erinnerte an einen Beschluss der Eurogruppe vom vergangenen November: "Wenn das Land auf einer Jahresbasis einen Primärüberschuss erzielt, das Programm weiter vollständig umsetzt und dann der Schuldenstand immer noch zu hoch ist, dann wird die Eurogruppe neue Hilfsmaßnahmen beraten." Die Daten für das laufende Haushaltsjahr lägen erst im Frühjahr 2014 vor. SPD-Chef Sigmar Gabriel unterstellte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), "heimlich einen zweiten Schuldenschnitt" vorzubereiten, der "sehr gefährlich werden" könne. "Denn damit wird das Versprechen Europas an die weltweiten Finanzmärkte gebrochen, dass es sich um eine einmalige Aktion handeln sollte", sagt Gabriel der "Welt am Sonntag". Griechenland sei "zur Beute einiger superreicher Familien geworden und es wird Zeit, nicht ständig den europäischen Steuerzahler zur Kasse zu bitten, um das Land neu aufzubauen", so der SPD-Chef. Die sehr Vermögenden in Griechenland müssten einen Teil ihres Reichtums einbringen in den Aufbau des Landes. Und die Finanzbehörden müssten dafür sorgen, "dass sich niemand durch Steuerflucht aus Griechenland diesem Lastenausgleich entziehen kann".
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.