Finanzen
Zeitung: Blue Card lockt nur 2.500 hochqualifizierte Zuwanderer nach Deutschland
GDN -
Die vor einem Jahr eingeführte Blue Card für hochqualifizierte Fachkräfte trifft im Ausland kaum auf Resonanz. Von den bislang knapp 9.000 verteilten blauen Karten gingen rund 70 Prozent an Ausländer, die sich bereits in Deutschland aufhielten, berichtet die "Welt".
Bis zum 30. Juni zählte das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 8.879 Blue-Card-Inhaber. Davon waren 2.536 Personen (28,56 Prozent) wegen der Blauen Karte eingereist, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Bundesamt. "Bei den restlichen Inhabern liegt ein Statuswechsel aus einem anderen Aufenthaltsstatus heraus vor", wird das Bundesamt zitiert. Die Blaue Karte für Hochqualifizierte aus Ländern außerhalb der Europäischen Union (EU) wurde zum 1. August 2012 eingeführt, um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Für die Blue Card müssen ausländische Akademiker einen Arbeitsplatz mit einem Jahresgehalt von mehr als 46.400 Euro nachweisen. In Mangelberufen wie Arzt oder Ingenieur reichen auch 36.200 Euro. Vor Einführung der Blue Card lag die Gehaltsgrenze bei 66.000 Euro. Nach Angaben des BAMF erhielten 4961 Blue-Card-Inhaber mehr als 46.400 Euro, 3918 arbeiten in Mangelberufen. Die meisten Blue-Card-Besitzer kamen aus Indien (1971) gefolgt von China (775) und Russland (597). Das Bürgerkriegsland Syrien ist mit 389 Akademikern ebenfalls stark vertreten. Außerdem haben Hochschulabsolventen aus Drittstaaten seit dem 1. August 2012 das Recht, für ein halbes Jahr nach Deutschland zu kommen, um sich eine Stelle zu suchen. Sie müssen allerdings nachweisen, dass sie sich in dieser Zeit selbst finanzieren können. Von dieser Regelung machten nach Angaben des BAMF bis zum Stichtag 30. Juni gerade einmal 81 Ausländer Gebrauch.
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