Finanzen
Restaurantkette Nordsee will moderat wachsen
GDN -
Die Chefin der Restaurantkette Nordsee will Fisch als gesunden Snack im hart umkämpften Markt der Schnellrestaurants schmackhaft machen. "Wir wollen Fisch neu positionieren, als Alternative zu Fleisch", sagte Hiltrud Seggewiß dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) .
"Es ist ein gesundes Nahrungsmittel, das stellen wir heraus." Großbäcker Heiner Kamps, dem das Unternehmen gemeinsam mit Theo Müller ("Müller Milch") gehört, hatt die heute 52-Jährige im August 2011 zu Nordseee geholt. Die Restaurantkete lebt vom Mittagsgeschäft – die Konkurrenz ist riesig, reicht vom Imbiss und der Pizzeria um die Ecke bis zum Giganten McDonald’s. Das 1896 in Bremen als Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft gegründete Unternehmen muss mit der Zeit gehen. "Bestehende Standorte modernisieren wir. Diese Aufwertung lassen wir uns viel Geld kosten", sagte Seggewiß. In den Jahren 2012 und 2013 investiert Nordsee zusammengenommen gut 44 Millionen Euro. Seggewiß setzt Schwerpunkte. Gut 100 Filialen haben ein Eisbett – doch der Einzelhandel lahmt. "Die Angebote der Supermärkte machen uns zu schaffen. Deshalb rüsten wir auf, arbeiten etwa an der Thekenpräsentation und schulen die Mitarbeiter", so Seggewiß. An den größeren Standorten will sie das Abendgeschäft ausbauen. Mittags steht für die Gäste die Geschwindigkeit im Vordergrund, abends haben sie mehr Muße – und geben mehr Geld aus. "Dazu müssen aber Ambiente und Atmosphäre stimmen. Da müssen wir noch nachlegen", sagte die Managerin. "Andere wie zum Beispiel Vapiano haben vorgemacht, wie es geht." Das Nordsee-Geschäft schrumpfte zuletzt. Die Holding mit Sitz in Bremerhaven erwirtschaftete 2012 mit gut 6.000 Beschäftigten, davon 500 bei Franchisepartnern, einen Umsatz von 349 Millionen Euro – ein Minus auf bestehender Fläche von 0,5 Prozent. Der Wandel scheint zu greifen. In den ersten fünf Monaten des Jahres legte der Umsatz um drei Prozent zu. "Mit einem neuem Konzept wollen wir solide wachsen", kündigte Seggewiß an. "Dazu planen wir vier bis fünf neue Standorte pro Jahr." Im Vordergrund stehen mittelgroße Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. "Unsere Gesellschafter wissen, dass wir kein rasantes Wachstum hinlegen können", so die Nordsee-Chefin. "Ein Umsatzzuwachs von zwei bis drei Prozent pro Jahr ist realistisch."
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