Finanzen
BDI-Chef Grillo kritisiert Unionspläne für Mütterrenten
GDN -
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, hat die von der Union geplante Erhöhung der Mütterrenten und die Einführung des Betreuungsgeldes kritisiert. "Zusätzliche Konsumausgaben, wie zum Beispiel das Betreuungsgeld, lehne ich ab. Auch die Mütterrenten halte ich für kritikwürdig", sagte Grillo der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
"Sie belasten Unternehmen und Beitragszahler. Es ist keine Zeit für Wahlgeschenke", sagte der BDI-Präsident. Stattdessen gebe es einen hohen Investitionsbedarf bei der staatlichen Infrastruktur. Grillo warnte zudem vor der Abwanderung energieintensiver Industriebetriebe aus Deutschland: "Wenn unsere Energiepreise dauerhaft viel höher liegen als bei unseren Wettbewerbern, kriegt Deutschland ein Riesenproblem", sagte Grillo. "Tatsächlich geht es um viele 100.000 Jobs", warnte der BDI-Präsident. "Allein die energieintensive Industrie beschäftigt über 900.000 Menschen. Diese Industrie wird mittelfristig abwandern müssen, wenn sie hier dauerhaft keine wettbewerbsfähigen Energiepreise vorfindet. Das passiert schleichend, still und leise", sagte Grillo. Der BDI-Chef verteidigte überdies die Ausnahmen bei der Ökostrom-Umlage für energieintensive Betriebe, die im internationalen Wettbewerb stehen. "Wenn man der energieintensiven Industrie die Rabatte wegnimmt, zieht man ihr den Stecker", sagte Grillo. "Über 99 Prozent der Industrieunternehmen zahlen die EEG-Umlage in voller Höhe."
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