Finanzen

Finanzkrise bei Praktiker offenbar verschärft

GDN - Es wird eng für die angeschlagene Baumarktkette Praktiker: Nach Informationen der "Welt" und des "Hamburger Abendblattes" hat sich die Finanzkrise des Handelskonzerns abermals dramatisch verschärft. Am Mittwoch kamen Aufsichtsräte in Hamburg zu einem außerordentlichen Treffen zusammen.
Bei einer Telefonkonferenz mit Gläubigerbanken am Nachmittag sollte es darum gehen, dass die Institute kurzfristig erneut zweistellige Millionenbeträge ins Unternehmen einschießen, das schon seit Jahren rote Zahlen schreibt. Ob die Banken dazu bereit sind oder ob die Eigentümer - allen voran der maßgebliche Investor Semper Constantia aus Österreich - noch einmal Geld geben, war zunächst nicht abzusehen. Ein Praktiker-Sprecher bestätigte zudem auf Anfrage, dass es bereits zu Engpässen in der Warenversorgung kommt. In den vergangenen Wochen hat Praktiker offenbar mit allen Mitteln versucht, das Geschäft anzukurbeln. Bereits Ende Juni und damit deutlich vor der Konkurrenz startete das Unternehmen in nahezu allen Märkten einen "Sommerschlussverkauf" mit Rabatten von bis zu 70 Prozent auf einzelne Artikel. Im Schnitt sollen die Preisnachlässe bei 20 bis 40 Prozent gelegen haben. Einem Konzernsprecher zufolge hat die jüngste Aktion zusammen mit dem zuletzt guten Wetter zwar einen "deutlichen Umsatzschub" gebracht. Derartige Aktionen sind aber oft Hinweise darauf, dass ein Handelsunternehmen dringend Geld braucht und schmälern die Gewinne noch weiter.
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