Finanzen

Desertec-Gesellschafter fordern Neuanfang

GDN - Nach dem heftigen Streit um die künftige Strategie des Wüstenstromprojekts fordern die Gesellschafter der Desertec-Planungsgesellschaft Dii einen Neustart und setzen sich hohe Ziele. "Langfristig kann die Desertec-Vision zehn bis 20 Prozent des europäischen Bedarfs decken", sagte der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung Frank-Detlef Drake der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe) nach der Entscheidung im internen Machtkampf um die Führung der Gesellschaft.
Nach SZ-Informationen war der Streit selbst in den letzten Tagen vor dem entscheidenden Treffen erneut eskaliert. Wieland habe in einem internen Schreiben einen Putschverdacht aus dem Lager ihres niederländischen Rivalen van Son scharf zurückgewiesen, heißt es aus dem Kreis der Gesellschafter. Ziel der Debatte sei es nicht, allein auf dem Chefposten zu sitzen. Es gehe vielmehr um strategische Differenzen von zentralster Bedeutung, heißt es in einem Papier, das der SZ vorliegt. Das Konsortium aus knapp 20 internationalen Konzernen stellte am Dienstag auch klar, dass es am umstrittenen Export des Stroms nach Europa festhält. "Es bleibt unser Ziel, den massiven Ausbau erneuerbarer Energien in Nordafrika voranzutreiben", sagte Drake. Dazu gehöre auch der Export von Energie nach Europa. Europäische Länder seien darauf in den nächsten Jahrzehnten angewiesen, um so ihre Klimaziele zu erfüllen. Die Initiative wolle zunächst an Projekten demonstrieren, dass der Export technisch möglich sei. Die Gesellschafter wünschen sich nach Monaten des Streits nun einen Neustart: Die Dii müsse sich jetzt wieder voll darauf konzentrieren, den Weg für das Wüstenstromprojekt zu ebnen, sagte Drake.
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