Finanzen
Studie: Banken blicken pessimistisch auf Privatkundengeschäft
GDN -
Düstere Aussichten für das Privatkundengeschäft der Banken in Deutschland: Das Zinstief, die Zurückhaltung der Anleger bei Wertpapierkäufen sowie der scharfe Wettbewerb lassen die Gewinne schrumpfen. Außerdem gräbt das Internet den Filialen immer mehr das Wasser ab.
"Nur jedes dritte Institut sieht sich für die Herausforderungen im Privatkundengeschäft gewappnet. Am zuversichtlichsten sind mit rund 80 Prozent die Direktbanken", sagt Oliver Mihm von der Beratungsgesellschaft Investors Marketing dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Laut seiner Trend-Studie leiden vor allem die beiden großen Finanzverbünde unter der Flaute. "Die Sparkassen und Volksbanken erwarten bis zum Jahr 2020 laut unserer Befragung kein Ertragswachstum mehr. Basis der Prognose ist eine repräsentative Umfrage auf Vorstandsebene bei rund 40 Sparkassen und 15 Volks- und Raiffeisenbanken", erläutert Mihm. Besonders stark polarisiert die Frage nach der Zukunft des kostenlosen Girokontos. Während die Sparkassen, Volksbanken und fast die Hälfte der Geschäftsbanken davon ausgehen, dass das Modell nicht überleben wird, glauben die Direktbanken an den Erfolg. Über die gesamte Finanzbranche hinweg rechnen 46 Prozent laut der Studie mit einem Verschwinden der kostenlosen Girokonten. Das Internet hat sich für Finanzdienstleistungen etabliert und sorgt für ein anhaltendes Filialsterben. "Die Manager in den Banken erwarten bis zum Jahr 2020 einen Rückgang der Filialen um durchschnittlich zehn Prozent. An den Erfolg neuer Filialkonzepte glaubt nur eine Minderheit von 14 Prozent", erläutert Mihm.
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