Finanzen
L`Oréal-Chef Agon warnt vor zu hohen Steuern in Frankreich
GDN -
Der Chef des weltgrößten Kosmetikkonzerns L`Oréal, Jean Paul Agon, hat sich in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagausgabe) kritisch über die Steuerpläne der französischen Regierung geäußert: "Wenn man zu weit geht, schreckt das Leute ab, nach Frankreich zu kommen", sagte der Franzose. Es könne bereits so weit sein, sagte er mit Blick auf einen Spitzensteuersatz von 75 Prozent.
Agon halte es zwar für richtig, "Menschen, die Geld verdienen, an wirtschaftlichen Anstrengungen zu beteiligen". Es sei jedoch notwendig, dass die Regierung ihre Zusage einhalte, die Steuer zeitlich zu beschränken. Agon plädierte zudem für einen schwächeren Euro. "Ein niedrigerer Wechselkurses wäre ein einfacher Weg, die Konjunktur anzukurbeln", sagte er. "Wenn die übrige Welt den Wechselkurs als Waffe nutzt, gerät Europa in Gefahr, wenn es den Wechselkurs nicht ebenfalls einsetzt", sagte er dem "Handelsblatt". Für das deutsche Geschäft zeigte sich Agon optimistisch. Die Schlecker-Pleite beeinträchtige das Geschäft in Deutschland nicht. "Der Beweis ist, dass wir dieses Jahr in Deutschland das stärkste Wachstum seit vielen Jahren haben werden", sagte Agon. Der gesamte deutsche Markt stagniere, während L`Oréal Marktanteile gewinne. Dazu trügen Neuheiten bei. Ein Beispiel sei professionelle Haarpflege: "Obwohl in Deutschland die wahrscheinlich härteste Konkurrenz im Friseur-Geschäft herrscht - Wella, Schwarzkopf und Goldwell sind hier zuhause - legen wir enorm zu", sagte Agon. Auch in der Werbung gehe L`Oréal neue Wege und verzichte immer häufiger darauf, Werbebilder zu bearbeiten. "Es war in der Branche bislang üblich, nach einem Foto-Shooting das Beste aus den Bildern rauszuholen. Doch inzwischen bearbeiten wir die Bilder meist nicht mehr", sagte der Manager.
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