Finanzen
"Spiegel": Flughafen-Baustelle in Berlin verursacht Millionenkosten
Seit dem vorigen Sommer sind die Arbeiten an dem weitgehend fertiggestellten Terminal fast zum Erliegen gekommen. Über Monate beschränkten sich die Tätigkeiten ausschließlich darauf, bisherige Planungsfehler und Baumängel zu erfassen. Doch die Kosten dieses Stillstands sind immens, wie sich Flughafenchef Hartmut Mehdorn von seinen Finanzexperten hat errechnen lassen: Demnach verschlingt der Geisterflughafen jeden Monat fast 20 Millionen Euro, knapp eine viertel Milliarde Euro pro Jahr. Das Geld muss für Reinigung, Bewachung, Wartung, Instandhaltung und vor allem Energie aufgebracht werden. Der Stromverbrauch, so wurde Mehdorn mitgeteilt, sei heute bereits höher als der des Flughafens Tegel, wo täglich mehr als 400 Maschinen starten und landen. Das verwaiste Hightech-Terminal ist rund um die Uhr erleuchtet. Auch die Zufahrten zum Flughafen sowie die Straßen auf dem Airport-Gelände werden ab Einbruch der Dunkelheit illuminiert wie sonst nur Autobahnen in Belgien. Zu Buche schlagen zudem die Energiekosten für 750 Baucontainer, die sich noch auf dem Gelände befinden. Im Terminal und den angrenzenden Piers läuft die Klimaanlage auf Hochtouren. Aufzüge und Rolltreppen müssen mehrmals in der Woche in Gang gesetzt werden, um sie funktionsfähig zu halten. Lediglich die Flachbildschirme, die noch im vergangenen August fiktive Starts und Landungen anzeigten, wurden inzwischen abgeschaltet.
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