Finanzen
Familienunternehmer warnen FDP vor Mindestlöhnen
GDN -
Der Präsident des Familienunternehmer-Verbands, Lutz Goebel, hat die FDP angesichts ihres Mindestlohn-Beschlusses eindringlich vor den Folgen politisch festgelegter Lohnuntergrenzen gewarnt. "Einmal eingeführt werden diese Untergrenzen politisch bedingt immer weiter steigen. Löhne festlegen können die Tarifparteien unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten besser als die Politik", sagte Goebel "Handelsblatt-Online".
Das habe zuletzt auch das Friseurhandwerk wieder bewiesen. Dagegen stelle sich die Frage, was gewonnen sei, wenn im Falle von Mindestlöhnen Arbeitsplätze in der Lausitz oder im Erzgebirge verloren gingen, weil sie ein paar Kilometer über die Grenze nach Tschechien oder Polen verlagert werden. "Muss ein Lohn in der Lausitz oder im Erzgebirge genauso hoch sein wie in Düsseldorf oder München?", so Goebel. "Können der Gesetzgeber oder eine Kommission aus Berlin wirklich die Lage besser beurteilen als die Tarifpartner vor Ort?" Die Familienunternehmen sind nach Goebels Angaben zwar direkt von der Mindestlohn-Debatte nicht betroffen, weil in den Betrieben ein guter Lohn für die Mitarbeiter bezahlt werde. "Gesellschafts- und sozialpolitisch bereiten uns aber vor allem Niedrigqualifizierte sehr große Sorgen", betont der Verbandschef. Für sie steige nicht nur in wirtschaftsschwachen Regionen die Schwelle für einen Arbeitsplatz mit politisch festgelegten Mindestlöhnen. "Die Lohnuntergrenzen, die ja letztlich mit dem Hartz-IV-Satz schon festgelegt sind, dürfen nicht einem Überbietungswettbewerb der Parteien unterworfen werden", warnte Goebel.
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