Finanzen
Pimco glaubt an die Macht der Notenbanken
GDN -
Mark Kiesel, einflussreicher Fondsmanager beim US-Investor Pimco, geht davon aus, dass die Zentralbanken in den USA und Japan langfristig ihr Ziel erreichen werden, die Vermögenspreise und gleichzeitig die Inflationsraten zu erhöhen. "Die Notenbanken werden den Krieg gewinnen", sagte Kiesel in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).
Mit der lockeren Geldpolitik und dem Ankauf von Staatsanleihen werden die Zentralbanken laut Kiesel weitermachen, solange sie noch keine "signifikanten Preisblasen bei Aktien, Immobilien, Rohstoffen und Unternehmensanleihen kreieren". Noch sieht er diese Blasen nicht, hält indes die Aktienmärkte für "in Teilen sehr hoch bewertet". Die verstärkten Käufe der Bank of Japan, die jährlich japanische Staatsanleihen über umgerechnet 410 Milliarden Euro kaufen will, werden laut Kiesel "eine Menge" auf den Finanzmärkten bewirken. Er geht davon aus, dass japanische Anleger "nach und nach japanische Staatsanleihen abbauen, zugunsten von qualitativ hochwertigen globalen und US-Unternehmensanleihen". Dies sei nur folgerichtig angesichts der niedrigen Renditen von nur gut einem halben Prozent für zehnjährige japanische Staatsanleihen und dem abwertenden Yen. Kiesel selbst hält Unternehmensanleihen für "fair bewertet". Skeptisch ist Kiesel, der bei Pimco weltweit für Anlagen in Unternehmensanleihen im Wert von 200 Milliarden Dollar verantwortlich ist, bei Konzernen aus den Branchen Technologie, Pharma, Versorger, Rüstung und Telekom. Viele Konzerne aus diesen Bereichen würden Anleihen begeben, um damit zum Beispiel Dividenden der Aktionäre zu finanzieren. Das sei schlecht für die Anleihebesitzer. Chancen sieht Kiesel dagegen vor allem bei Unternehmen, die vom aktuellen Boom um den US-Häusermarkt oder den Umwälzungen der US-Ölindustrie profitieren.
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