Finanzen
Studie: Frauen können Fachkräftemangel reduzieren
GDN -
Bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels können Frauen laut einer aktuellen Studie eine größere Rolle als bisher spielen. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Studie des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa), das beim Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) angesiedelt ist.
Der Fachkräftemangel habe sich in den vergangenen Jahren zwar in fast allen Berufen verschärft. In männertypischen Engpassberufen, in denen der Frauenanteil gestiegen ist, sei diese Entwicklung aber weniger stark gewesen. Von männertypischen Berufen wird dann gesprochen, wenn mehr als 70 Prozent der Beschäftigten in dem Bereich männlich sind. Diese Berufe sind seit Jahren besonders vom Fachkräftemangel betroffen. Laut der Kofa-Studie sind zwei Drittel aller Engpassberufe männertypische Berufe. Um mehr Frauen für diese Berufe zu gewinnen und so den Fachkräftemangel zu beseitigen, helfe es offenbar, flexiblere Arbeitszeiten anzubieten. So sei der Frauenanteil in männertypischen Engpassberufen, in denen Unternehmen zusätzliche Teilzeitbeschäftigung geschaffen haben, zwischen 2013 und 2017 um 15,6 Prozent gestiegen, heißt es in der Studie. Ein Schlüssel liegt neben flexibleren Arbeitszeitmodellen auch in der gezielteren Ansprache von Frauen. Gerade junge Mädchen müssten noch systematischer an ein breiteres Berufsspektrum herangeführt werden, heißt es in der Kofa-Studie weiter. Die ehemalige Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) fordert mehr Anstrengungen, um das Potenzial von Frauen zu heben. "Der Erfolg der deutschen Wirtschaft hängt auch davon ab, ob es gelingt, den Fachkräftemangel durch mehr weibliche Fach- und Führungskräfte abzufedern", sagte Zypries dem "Handelsblatt". Die Politik könne und müsse mehr tun, etwa um Frauen zu vernetzen und Vorbilder zu präsentieren. Die SPD-Politikerin sieht aber auch die Firmen selbst in der Pflicht: "Unternehmen tun immer noch zu wenig, um Mitarbeiterinnen zu bekommen", so die ehemalige Wirtschaftsministerin weiter.
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