Finanzen

Allianz-Chef verlangt Industriestrategie für Europa

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(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Allianz-Chef Oliver Bäte wirbt für eine zielgerichtetere Industriepolitik in Europa. In dieser Frage sei "Europa etwas naiv", sagte Bäte dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe).
"Ich glaube schon, dass es sehr wichtig ist, dass Europa sich so etwas wie eine Industriestrategie gibt." Jedes große Land in Übersee stelle sich die Frage, wo die Wirtschaft in 20 Jahren hingehe und was die fünf, sechs Schlüsselindustrien seien, bei denen die Länder vorne mitspielen müssten. Das gelte nicht nur für China, sondern auch für die USA. "Wir machen uns auf diesem Gebiet bisher viel zu wenig Gedanken." Der Vorstandsvorsitzende plädierte dafür, dass die Politik in Europa nicht nur Pläne für eine Bankenunion machen sollte, "sondern auch zur Energiestrategie von Europa, zur Verteidigungsstrategie und zur Technologiestrategie". Europa sollte rauskommen aus seiner Kleinstaaterei. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will mit ihren EU-Kollegen auf dem EU-Gipfel am 21. und 22. März über eine Neuausrichtung der Industriepolitik in der EU reden. Außerdem warnte Bäte davor, zu große Hoffnungen in eine hastige Fusion von Deutscher Bank und einem anderen Institut zu setzen. "Es wäre naiv davon auszugehen, dass Deutschland als Volkswirtschaft auf Dauer ohne eine große, international tätige Bank erfolgreich sein kann", sagte Bäte dem "Handelsblatt" auf die Frage nach der Notwendigkeit einer Bankenfusion. "Aber erzwingen können sie es auch nicht. Das muss man sich erarbeiten."
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