Finanzen
Finanzstaatssekretär sorgt sich um Börsenkurs der Deutschen Bank
GDN -
Finanzstaatssekretär Jörg Kukies macht sich Sorgen um den niedrigen Börsenwert großer deutscher Banken. "Deutsche Finanzinstitute sind gegenwärtig an der Börse ziemlich niedrig bewertet. Es gibt aber auch nach Börsenwert richtig große Banken aus China, den USA oder Frankreich", sagte Kukies der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe) auf die Frage, was noch getan werden müsse, um eine neue Finanzkrise zu verhindern.
Auf die Frage, ob die Deutsche Bank oder die Commerzbank wegen ihres niedrigen Börsenwerts von größeren Konkurrenten geschluckt werden, sagte er: "In der Finanzwelt werden solche Entscheidungen von den Aktionären und Vorständen der Unternehmen getroffen, der Staat setzt den Rahmen." Er bestätigte, dass er im Jahr 2018 23 Mal mit Vertretern der Deutschen Bank gesprochen hat. In Berlin wird seit Längerem spekuliert, dass die Bundesregierung eine ausländische Übernahme der beiden Großbanken verhindern will und stattdessen beispielsweise eine Fusion anstrebt. Kukies, der vor seinem Wechsel ins Ministerium 17 Jahre für die Investmentbank Goldman Sachs arbeitete, gibt den Banken eine starke Verantwortung für die Finanzkrise: Sie trügen "eine erhebliche Schuld, denn die Fehlanreize waren groß und die Kontrollsysteme zu schwach." Kukies kündigte zudem eine Verbesserung der umstrittenen Riester-Rente an. Er nannte Walter Riester den größten SPD-Wirtschaftspolitiker seit Karl Schiller und Helmut Schmidt und erklärte zu der Kritik an dessen kapitalgedeckter Rente: "Sie war grundsätzlich richtig. Jetzt müssen wir uns anschauen, wie wir sein Konzept noch verbessern können. Der Auftrag steht im Koalitionsvertrag."
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