Finanzen

Agrarverbände fordern Abschaffung der Direktzahlungen für Bauern

Bauer auf Traktor
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Präsidenten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und des Öko-Anbauverbandes Bioland haben sich für einen grundsätzlichen Umbau der EU-Agrarsubventionen ausgesprochen. In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" forderten Hubertus Paetow und Jan Plagge, die milliardenschweren Direktzahlungen für Landwirte Stück für Stück abzuschaffen.
"Eine pauschale Flächenbeihilfe hilft am Ende nur den Verpächtern, nicht aber den Bauern", sagte DLG-Präsident Paetow. Bioland-Chef Plagge forderte, dass die Zahlungen aus Brüssel an gesamtgesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft etwa für den Umwelt- oder Tierschutz ausgerichtet werden sollten, nicht aber an der Fläche. "Da geht es auch um die Akzeptanz der Landwirtschaft. Die Direktzahlungen nach dem Gießkannenprinzip müssen konsequent abgebaut werden", so Plagge. Paetow sagte, bis 2034 sei das Vorhaben realistisch umsetzbar. Die Betriebe bräuchten die Zeit, um sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen. Ziel müsse eine nachhaltigere, gesellschaftlich akzeptierte aber auch international wettbewerbsfähige Landwirtschaft sein. Beide Präsidenten sprachen sich indes gegen den Vorschlag der EU-Kommission aus, die Agrarzahlungen ab einer gewissen Summe zu deckeln. Bislang bekommen große Betriebe viel Geld, da sich die Subventionshöhe nach der bearbeiteten Fläche richtet. "Das wäre Symbolpolitik, denn es geht nicht um die reine Größe der Betriebe", sagte Plagge. Nachhaltigkeit als zentrale Förderkriterium müsste im Mittelpunkt stehen. Paetow ergänzte: "Nachhaltigkeit hängt nicht von der Größe des Bauernhofs ab." Innerhalb Europas wird derzeit über die Neugestaltung der gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 diskutiert. Der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft gehören nach eigenen Angaben etwa 30.000 Mitglieder aus dem Agrar- und Ernährungssektor an. Bioland ist ein ökologischer Anbauverband. Nach dessen Richtlinien wirtschaften etwa 7.700 Landwirte, Gärtner, Winzer und Imker.
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