Finanzen
Ökonomen trauen Deutschland 2020 wieder zwei Prozent Wachstum zu
GDN -
Der auf dem G20-Gipfel in Buenos Aires ausgehandelte handelspolitische Waffenstillstand zwischen den beiden größten Ökonomien der Welt ist für die deutsche Wirtschaft ein ausgesprochen gutes Zeichen. Nachdem die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2018 nicht zuletzt auch wegen des schwächeren Exportwachstums weitgehend stagniert haben dürfte, rechnet das "Handelsblatt Research Institute" (HRI) in seiner neuen Konjunkturprognose mit einer deutlichen Belebung der Exporte im Laufe des Jahres 2019, die sich im Jahr 2020 fortsetzen wird, wie das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) berichtet.
"Die Tatsache, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal 2018 nach 13 Wachstumsquartalen erstmals wieder leicht geschrumpft ist, werten wir nicht als Vorboten einer heraufziehenden Rezession", sagte HRI-Präsident Bert Rürup. "Die deutsche und die globale Konjunktur sind recht robust, und die rasante Talfahrt der Börsen erscheint uns übertrieben." Für den leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung im Sommer seien vor allem Sondereffekte verantwortlich gewesen. Ein Teil der gesamtwirtschaftlichen Verluste dürfte laut HRI schon im laufenden vierten Quartal aufgeholt werden. Dies werde dann für das Gesamtjahr 2018 zu einem Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Leistung von 1,6 Prozent führen. Allerdings habe das schwache zweite Halbjahr 2018 die Ausgangsbedingungen für das kommende Jahr 2019 deutlich gedrückt. Deshalb rechnet das HRI für 2019 mit einem leichten Rückgang des Wirtschaftswachstums auf 1,5 Prozent. Jedoch werde im zweiten Halbjahr 2019 die Unsicherheit über den künftigen Status Großbritanniens verflogen sein und die Abrüstungsgespräche zwischen den USA und China dürften erste Erfolge aufweisen. Daher rechnet das HRI mit einem deutlichen Anstieg der deutschen Exporte. Als Konsequenz dieses verbesserten weltwirtschaftlichen Umfelds erwartet das HRI, dass der Aufschwung wieder an Fahrt gewinnt und die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 um zwei Prozent wachsen wird.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.