Finanzen
Merkel: Freihandelsabkommen mit Indien noch nicht in Sicht
GDN -
Ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien ist derzeit noch nicht in Sicht. "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag nach Gesprächen mit dem indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh in Berlin.
Es gebe auf diesem Weg noch zahlreiche ungelöste Probleme, beispielsweise Versicherungsfragen oder die Besonderheiten der Automobilindustrie. Indien und die EU hätten hier derzeit noch viele unterschiedliche Interessen. Strittig war in der Vergangenheit unter anderem die Weigerung der indischen Führung, die hohen Zölle auf Autoimporte abzubauen. Seit Jahren bekräftigen Indien und die EU, ein Freihandelsabkommen abschließen zu wollen, bislang jedoch ohne wesentliche Ergebnisse. Gleichzeitig betonte Singh am Donnerstag in Berlin eine "einzigartige Partnerschaft" zwischen Deutschland und Indien. Beide Länder seien "Stabilisatoren in zwei Schlüsselregionen". Die Euro-Zone liege Indien besonders "am Herzen", so der Premier weiter. Indien wolle, dass die Euro-Zone seine Krise überwinde, dies sei im Übrigen auch im Interesse aller Länder der Erde. In Fragen der internationalen Sicherheitspolitik zeigten sich Merkel und Singh einig und drückten ihre Hoffnung aus, dass die Krisenherde Syrien und Nordkorea wieder zu Ruhe kommen sollten. Die Lage der Frauen in Indien sei ebenfalls Thema der Gespräche gewesen, so Merkel weiter. Singh betonte, die indische Regierung habe auf die jüngst weltweit bekannt gewordene Vergewaltigung und Tötung einer jungen Frau reagiert, es finde in Indien derzeit ein gesellschaftlicher Wandel statt.
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