Finanzen
Deutsche Börse nimmt größere Zukäufe ins Visier
GDN -
Gut eineinhalb Jahre nach der geplatzten Fusion mit der London Stock Exchange peilt die Deutsche Börse wieder größere Übernahmen an. "Wir brauchen größere Deals, die uns weiter nach vorne bringen", sagte Vorstandschef Theodor Weimer dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe).
"Der Abstand zwischen uns und den wertvollsten Börsenbetreibern CME und ICE aus den USA darf nicht zu groß werden." Denn im Börsengeschäft sei Größe ein entscheidender Faktor. "Organisches Wachstum wird dabei nicht reichen." Die Deutsche Börse hat in diesem Jahr zwei kleinere Übernahmen gestemmt. Die Fondsplattform Swisscanto und die Devisenhandelsplattform GTX kosteten jeweils knapp 100 Millionen Euro. Beide Übernahmen seien schöne Ergänzungen, aber kein Durchbruch beim Thema Zukäufe, sagte Weimer. "Mein Aufsichtsrat lässt dem Vorstand bei dem Thema freie Hand und würde auch größere Übernahmen goutieren." Transaktionen bis zu 1,5 Milliarden Euro könne der Konzern aus eigener Kraft stemmen. "Aber wenn es notwendig sein sollte, könnten wir uns am Markt auch zusätzliches Eigenkapital für eine größere Übernahme besorgen." Trotz ihrer Wachstumsambitionen ist die Deutsche Börse gerade dabei, rund 350 Arbeitsplätze abzubauen. Unter dem Strich wachse die Belegschaft aber deutlich, sagte Weimer. "Wir haben allein von Anfang Januar bis Mitte Oktober grünes Licht für die Einstellung von 720 neuen Mitarbeiter gegeben." Diese Entwicklung werde sich 2019 fortsetzen. "Wir werden auch nächstes Jahr zahlreiche neue Mitarbeiter einstellen."
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