Finanzen
Betriebsratschef droht Commerzbank mit Streik
Er habe das als eine Möglichkeit ins Gespräch gebracht, wenn die betrieblichen Verhandlungen scheitern sollten. Einen Streik als letztes Mittel hatte Tschäge zuerst in der Mitgliedszeitung der Gewerkschaft Verdi ins Spiel gebracht: "Ich sehe bei uns viel Streitpotenzial – aber durchaus auch Streikpotenzial, wenn wir die wesentlichen Fragen wie die angekündigte neue Eingruppierung, also die schlechtere Bezahlung der Kolleginnen und Kollegen, und die Samstagsarbeit nicht verhindern können", hatte er dort gesagt. Spannungen begleiteten die Gespräche über den Jobabbau von Beginn an: Die Bank hatte zu Jahresbeginn angekündigt, 4. .000 bis 6. .000 der insgesamt 53.600 Arbeitsplätze bei der Commerzbank zu streichen. Daraufhin hatten sich die Arbeitnehmervertreter geweigert, formale Gespräche aufzunehmen. Erst nachdem der Vorstand in einer Erklärung einen weniger radikalen Stellenabbau in Aussicht gestellt hatte, wurden offizielle Verhandlungen aufgenommen. Zu einer Arbeitsniederlegung kann allerdings nur die Gewerkschaft und nicht ein Betriebsrat aufrufen. Eine weitere Hürde ist der gültige Tarifvertrag: Solange der nicht ausgelaufen ist, besteht eine Friedenspflicht, und es darf nicht gestreikt werden. "Die Friedenspflicht ist aber nicht allumfassend und überall", sagte Tschäge.
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